So ein Doppelsitzer funktioniert nur in voller Harmonie. Und mit absolutem Vertrauen. Genau so, wie beim Motorradfahren mit einem Sozius, sagt Arlt. "Wenn sich der Beifahrer gegen die Kurve lehnt, dann fährt das Motorrad meistens auch nicht da hin, wo der Fahrer hin will", erklärt der 30-Jährige. Er muss das tunlichst vermeiden, denn er ist derjenige, der auf dem Rodel unten sitzt.
"Wir machen jeden Schmarrn z’samm. Und wissen, was der andere denkt." Tobias Arlt
Autos, Motorräder - nicht nur schnelle Schlitten
Das mit dem Vertrauen ist seit vielen Jahren gewachsen. Die beiden kennen sich nämlich bereits von klein auf. "Wir wissen, was was der andere denkt", sagt der Co-Pilot. Auch im Privatleben haben die beiden viel gemeinsam. "Wir haben die gleichen Interessen – egal ob bei Autos, Motorrädern oder Urlaubszielen. Wir sind uns schon sehr ähnlich", erzählt Wendl.
Vom Seriensieger zum Jäger für "unbezahlbare Momente"
Von den Olympischen Winterspielen wollen sie wieder mit einer Goldmedaille heimkehren. Aber im letzten Winter sind die beiden oft auch hinterher gerodelt. Bei der WM 2017 waren sie Zweiter hinter den Mannschaftskollegen Toni Eggert und Sascha Benecken. "Macht nix", sagt Wendl.
"Wir sind jetzt auch schon ein paar Jährchen dabei und wissen eigentlich, worauf es ankommt." Tobias Wendl
Vor ihrer Erfolgsserie in den Jahren 2013 bis 2015 waren sie schon einmal die Jäger. "Jetzt sind wir wieder in der Rolle. Vielleicht geht das noch mal weiter nach oben also einen Schritt vorwärts", so lautet die Hoffnung der beiden. Ansporn genug haben sie ja, sie kennen das Gefühl, ganz oben zu stehen. "Das ist einfach unbezahlbar. Und wenn man das noch mal erleben kann und darf, dann ist das umso schöner", sagt Arlt.