Die Spieler des FC Arsenal bejubeln das Weiterkommen in der Champions League
Bildrechte: picture alliance / empics | Zac Goodwin
Videobeitrag

Die Spieler des FC Arsenal bejubeln das Weiterkommen in der Champions League

Videobeitrag
> Sport >

FC Arsenal: Das erwartet den FC Bayern in der Champions League

FC Arsenal: Das erwartet den FC Bayern in der Champions League

Im Viertelfinale der Champions League trifft der FC Bayern auf den FC Arsenal – eigentlich so etwas wie ein Lieblingsgegner der Münchner. Doch mit dem Team aus den vergangenen Duellen hat das Team von Mikel Arteta nur wenig gemein.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Wenn es im Fußball einen Endgegner gibt, ein schier unbesiegbares Monstrum, dessen Name alleine schon einen Schauer über den Rücken der Fans jagt, dann ist der FC Bayern genau das für den FC Arsenal. Gegen die Münchner konnten sich die Londoner in K.o.-Wettbewerben noch nie durchsetzen. Egal ob 2005, 2013, 2014 oder 2017, die europäischen Träume der Gunners zerschellten an der breiten Brust der Münchner.

Die Zeiten von Henry und Bergkamp sind lange vorbei

Besonders die jüngsten Aufeinandertreffen dürften Arsenal-Fans noch immer regelmäßig in ihren Albträumen heimsuchen: 10 Tore kassierten die stolzen Londoner im Achtelfinale der Saison 2016/17 gegen den FC Bayern. Eine Blamage, die lange in Erinnerung blieb. Denn es sollte für viele Jahre der letzte Auftritt der Gunners in der Beletage des europäischen Fußballs bleiben. Arsenal war ein Schatten seiner selbst geworden. Die glorreichen Zeiten von Thierry Henry, Robert Pirès, Dennis Bergkamp und Sol Campbell waren eine verblassende Erinnerung. Die neue Realität hieß Europa League.

Mikel Arteta: Guardiolas Musterschüler wird zum Konkurrenten

In der Liga konnte Arsenal längst nicht mehr Schritt halten mit den Giganten aus Manchester und Liverpool. Und auch in der Europa League lief es nicht wie gewünscht. Die Gunners drohten den Anschluss zu verlieren. Es war die Ankunft von Mikel Arteta, die alles veränderte: Im Dezember 2019 verkündete der FC Arsenal die Verpflichtung des Trainers. Der Spanier, der schon als Fußballprofi bei Arsenal unter Vertrag stand, hatte direkt nach seiner aktiven Karriere bei seinem Trainer-Vorbild angeheuert. Arteta wurde Co-Trainer bei Manchester City unter Pep Guardiola – und anschließend sein größter Konkurrent um die Meisterschaft.

Die Entscheidung für Arteta sollte die Geschicke des Vereins grundlegend verändern. Denn der Spanier nahm eine Kernsanierung vor. Der frühere La-Masia-Schüler, erinnert nicht nur wegen seines eleganten, zurückhaltenden, aber bestimmten Auftretens an Mentor Guardiola. Auch im fußballerischen Genie ähnelt er dem Katalanen. FC-Bayern-Spieler Leroy Sané, der bei Manchester City auf Arteta traf, schwärmte einmal: "Die Leute fragen mich immer, wie es war unter Guardiola zu trainieren, aber die Dinge, die ich von Mikel Arteta gelernt habe..."

Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kirsty Wigglesworth
Bildbeitrag

Mentor und Schüler: Pep Guardiola und Mikel Arteta

Ödegaard ist Arsenals Schlüssel zum Erfolg

Auch Arteta bevorzugt den ausgeklügelten Ballbesitz-Fußball wie Guardiola. Auch er will den Spielfluss diktieren, auch er will den Gegner nicht an den Ball kommen lassen. Doch Arteta agiert oft pragmatischer als Guardiola, orientiert sich an seinen Spieler und versucht, schnelle Lösungen zu finden. Dafür benötigt er dennoch Fußballer, die seinem Profil entsprechen: Balldominante Spieler, mit technisch herausragenden Fähigkeiten und vielseitigem Rollenverständnis. Den Anfang machte das ehemalige Wunderkind Martin Ödegaard. Der Norweger, der schon im Teenager-Alter zu Real Madrid gewechselt war, fand bei den Königlichen keinen Platz. Arteta machte ihn zu seinem Schlüsselspieler.

Der Grundstein, auf dem er den Rest seines Kaders aufbaute. Der Norweger trägt nicht umsonst die Kapitänsbinde und dirigiert seine Mitspieler in Richtung gegnerisches Tor. Unter Arteta ist Ödegaard zu einem der besten Mittelfeldspieler der Welt geworden. Kaum ein anderer Mittelfeldspieler gleitet so mühelos durch die gegnerischen Deckungsschatten, schafft es so gut, sich selbst und Mitspieler in Schusspositionen zu bringen, wie er. Kaum ein anderer Mittelfeldspieler in Europas Topligen legt so viele Schüsse auf (5 pro Spiel), kaum einer kommt selbst so oft zum Spiel (2,2/Spiel), kaum einer bekommt so oft im gegnerischen Strafraum den Ball (3,88/Spiel) und spielt so viele Pässe mit Raumgewinn (8,5 pro Spiel).

Kleine Spieler fluten den Strafraum

Die Freiheiten sich so zu bewegen, wie die Spielmacher vergangener Tage, bekommt er durch ein Spielsystem, das sich vielen Regeln des modernen Fußballs entzieht. Mit Gabriel Martinelli und Bukayo Saka hat er zwei Flügelspieler, die deutlich früher nach innen ziehen, als es gewöhnlich der Fall ist. Gemeinsam mit Ödegaard und dem deutschen Nationalspieler Kai Havertz als Stürmer, will das Team die Räume zwischen den Innenverteidigern fluten und so Verwirrung stiften.

Diese Schar an kleineren oder schmächtigen Spielern findet sich auch im Strafraum wieder, werden dort aber nicht durch Flanken, sondern durch flache Hereingaben angespielt – auch so lassen sich die ungewöhnlichen Zahlen von Ödegaard erklären. Abgesichert wird das Ganze von Declan Rice, der im Sommer als Wunschspieler von Thomas Tuchel galt.

FCB als Härtest: Wie weit ist Arsenal?

Arteta hat den FC Arsenal zu einem Titelkandidaten geformt. Schon vergangene Saison lag der FC Arsenal in der Premier League auf Meisterschaftskurs, ehe dem Team kurz vor Schluss die Puste ausging und Manchester City sie doch noch einholte. Auch in dieser Saison liefern sich die Gunners ein enges Rennen mit City und dem FC Liverpool. Doch auch in der Champions League, rechnet sich Arsenal auf den Titel auf.

Doch in England zweifelt man, ob das Team tatsächlich schon so weit ist. Besonders in K.o.-Spielen zeigte die Mannschaft immer wieder Nerven, schenkte sicher geglaubte Partien her. Und nun trifft man ausgerechnet auf den FC Bayern. Den Endboss des FC Arsenal. Gegen wen könnte man besser testen, ob man tatsächlich zurück ist, unter den europäischen Giganten - und ob man die schlechten Erinnerungen an den Angstgegner endlich loswird. Das dürfte auch ein Antrieb von Coach Arteta sein. Schließlich erlebte er diese Niederlagen oft genug als Spieler aus nächster Nähe.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!