FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel ist genervt
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Thomas Tuchel ist genervt

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Tuchel schon wieder genervt - diesmal geht's um den Spielplan

Kleiner Kader, USA-Reise der Nationalmannschaft, lautstarke Fußball-Experten - FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel wirkt konstant genervt. Doch seine jüngste Kritik nach der Heidenheim-Partie am "glorreichen Spielplan" ist nicht unberechtigt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die aktuelle Fußball-Saison ist erst gut drei Monate alt, doch FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte schon viel Grund, sich immer wieder kritisch zu äußern: ein zu kleiner Kader, die USA-Reise der Nationalmannschaft, nörgelnde Fußball-Experten oder nun der "glorreiche Spielplan".

Der aktuelle Aufreger: die Spielansetzungen nach der bevorstehenden Länderspielpause. Denn bereits am Freitag, den 24. November ist der FC Bayern gegen den 1. FC Köln wieder gefragt. "Das ist natürlich eine sensationelle Ansetzung für den FC Bayern München", sagte Tuchel mit offenkundigem Sarkasmus auf der Pressekonferenz nach dem 4:2 gegen Heidenheim.

Fast alle Bayern-Profis auf Reisen

Der Hintergrund: Fast alle Bayern-Profis sind mit ihren Nationalmannschaften auf Reisen. Die deutschen Spieler beispielsweise kommen erst mittwochs nach dem Länderspiel in Wien gegen Österreich zurück nach München. Nur zwei Tage vor dem Köln-Spiel.

Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt da nicht. "Für uns im Trainerteam kommt jetzt eine Gelegenheit für eine kleine Pause und nochmal durchzuschnaufen, bevor wir die letzte Phase in Angriff nehmen", sagte Tuchel. "Das große Aber ist, dass die ganze Mannschaft weg ist. Wir schauen sehr stark drauf, wann und wie sie zurückkommen."

Große Kritik an USA-Reise

Es ist nicht der erste Konflikt zwischen Bundesliga-Spielplan und Länderspielpausen in dieser Saison und nicht die erste Kritik daran von Thomas Tuchel. Im Oktober war es unter anderem auch Tuchel, der die USA-Reise der Nationalmannschaft kritisierte: "Ich weiß nicht, ob sich mir das erschließt, ich weiß nicht, ob mir das jemand erklären kann, dass ich das komplett verstehe", sagte er Anfang Oktober.

Auch aus Dortmund gab es damals Kritik, Coach Edin Terzic sprach von einer "Herausforderung", Niklas Sülde wurde etwas deutlicher: "Das ist nicht ganz so gut gewählt meiner Meinung nach."

Am Ende griff die Borussia tief in die Tasche, um ihre Spieler möglichst fit für das Liga-Spiel gegen Bremen am Freitag wieder in Deutschland zu haben. Der BVB charterte einen Privatjet und flog die Spieler umgehend nach dem letzten Spiel der Nationalmannschaft zurück. Die Kosten sollen bei knapp 100.000 Euro gelegen haben.

Länderspielpause und Spitzenspiel am Freitag

Aufregung über den Spielplan gab es ebenfalls beim Spitzenspiel FC Bayern gegen Leverkusen, das erneut nach einer Länderspielpause an einem Freitag angesetzt wurde. Diesmal betonte Tuchel aber den Nachteil für beide Mannschaften. "Jetzt kommt erstmal Leverkusen, bisschen hart finde ich – für beide Teams, am Freitagabend zu spielen", sagte der 50-Jährige.

Das war vor der Länderspielpause im September, als die Nationalmannschaft gegen Japan und am Dienstag, den 12. September, gegen Frankreich spielte. Die Partie endete unentschieden und beide Teams führen noch immer die Bundesliga-Tabelle an.

Es gab also viel Grund zur Aufregung für Thomas Tuchel und die Aufregung ist auch oft berechtigt. Vor allem, weil der FC Bayern in der Regel die meisten Nationalspieler der Bundesligisten stellt. Die einzig gute Nachricht für den Bayern-Coach: Die kommende Länderspielpause ist die letzte für dieses Jahr. Das verspricht also ein bisschen weniger Aufregung in der anstehenden besinnlichen Vorweihnachtszeit.

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