In der 2. Fußball-Bundesliga spielen nach dem Aufstieg des SSV Jahn Regensburg wieder drei bayerische Mannschaften. Am Wochenende startet die Liga in die neue Saison. Während beim 1. FC Nürnberg vieles neu ist, haben die SpVgg Greuther Fürth und Aufsteiger Regensburg ihre Kader nur rudimentär verändert. Allen drei Klubs steht eine spannende Saison bevor. Mit dem Aufstieg in die Bundesliga wird wohl kein Team etwas zu tun haben.
Miroslav Kloses neue Mannschaft entfacht Euphorie in Nürnberg
Beim 1. FC Nürnberg haben sie in diesem Sommer Tabula rasa gemacht. Trainer, Sportvorstand und der halbe Kader sind neu. Sportvorstand Joti Chatzialexiou und Trainer Miroslav Klose holten bundesligaerfahrene Spieler wie Robin Knoche (32, Union Berlin), Danilo Soares (32, Bochum) und Florian Pick (28, Heidenheim) an den Valznerweiher. Sie bilden das Gerüst einer Mannschaft voller Talente um Mittelfeldmann Caspar Jander (20), Verteidiger Finn Jeltsch (18) oder Keeper Jan Reichert (23).
Knackpunkt war in der letzten Spielzeit die Offensive, auch die hat man umgebaut. Mit Stürmertalent Stefanos Tzimas (Saloniki) und Janni Serra (Aarhus) wurden zwei Angreifer verpflichtet. In den letzten Testspielen (3:0 gegen Juventus Turin und 4:2 gegen Blackburn Rovers) präsentierte sich der Club in Torlaune.
Nachdem forsche Zielsetzungen den FCN in den letzten beiden Jahren immer gegen den Abstieg spielen ließen, hält man sich in diesem Jahr zurück mit ambitionierten Vorgaben.
Prognose: Entscheidend dürfte der Start werden. Verläuft der gut, ist vieles möglich, auch ein Platz im oberen Tabellendrittel, der diesmal aber gar nicht gefordert ist. Für den FCN wird es ein Findungsjahr, um 2025/26 den Aufstieg angehen zu können.
Video: Miroslav Klose vor Saisonstart mit dem Club
Kann Neuling Regensburg die Klasse halten?
Jahn Regensburg ist nach einem Jahr Drittklassigkeit wieder zurück in der zweiten Bundesliga. Als Aufsteiger zählen die Oberpfälzer automatisch zu den Kandidaten, die um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Im Sommer verstärkte man sich mit zweitligaerfahrenen Profis wie Christian Kühlvetter (Heidenheim), Kai Pröger (Rostock) und Sebastian Ernst (Hannover). Dazu wechselten der talentierte ehemalige Löwen-Stürmer Mansour Ouro Tagba sowie mit Torwart Julian Pollersbeck ein dekorierter ehemaliger U-Nationalspieler in die Oberpfalz. Der Abgang von Leistungsträger Konrad Faber schmerzt, ist aber der einzige aus der Stammelf der letzten Saison.
Trainer Joe Enochs und Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer waren bemüht, die Hierarchie in der Mannschaft nicht zu sehr durcheinanderzuwirbeln, haben aber in allen Mannschaftsteilen Qualität dazuverpflichtet.
Prognose: Wenn sich die Mannschaft schnell an die Liga gewöhnt, kann es eine ruhige Saison werden. Höhere Ziele als der Klassenerhalt wären aber vermessen.
Video: Jahn Regensburg wieder zurück in der 2. Bundesliga
SpVgg Greuther Fürth vor der Saison ohne Sorgen
Hinter der SpVgg Greuther Fürth liegt ein ruhiger Sommer. Alexander Zorniger geht in seine zweite Saison als Kleeblatt-Coach, die letzte Spielzeit schloss die Spielvereinigung auf einem achtbaren achten Platz ab.
Toptorschütze Armindo Sieb (13 Tore in der Liga), der in die Bundesliga zum 1. FSV Mainz 05 wechselte, hat den Verein ebenso verlassen wie Tim Lemperle und Torhüter Jonas Urbig (beide 1. FC Köln) - drei Abgänge, die wehtun. Urbig im Tor wird nur schwer zu ersetzen sein. Die Neuzugänge Marlon Mustapha (Como) und Noel Futkeu, der von Eintracht Frankfurt II kam und in der Vorbereitung zu überzeugen wusste, werden versuchen, in der Offensive in die Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten.
Ansonsten hat sich der Kader wenig verändert. Das Team ist gut eingespielt, das ist der Vorteil. Bis auf Kapitän Branimir Hrgota und Mittelfeldspieler Julian Green fehlen aber Top-Einzelspieler. In den Testspielen blieb man gegen zwei Bundesligisten ungeschlagen (3:1-Sieg gegen St. Pauli und 2:2 gegen Freiburg).
Prognose: Bei der Spielvereinigung ist eine unspektakuläre Saison zu erwarten. Das Team ist eingespielt genug, um nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Für ganz oben wird es aber wohl nicht reichen.