Musiala und Wirtz jubeln
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Märchenbuch-Start in die Heim-EM: DFB-Elf überrollt Schottland

Märchenbuch-Start in die Heim-EM: DFB-Elf überrollt Schottland

Die deutsche Nationalmannschaft zeigt bei der Auftaktpartie gegen Schottland ein beherztes erstes Spiel. Wirtz, Musiala und Havertz bringen das Stadion in München früh zum Beben – und euphorisieren Fußball-Deutschland.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Die DFB-Elf brachte die Dudelsäcke im Münchner Stadion am Freitagabend zum Verstummen - am Ende stand ein 5:1-Kantersieg gegen Schottland. Jamal Musiala, Florian Wirtz, Kai Havertz, Niclas Füllkrug und Emre Can brachten die Fans mit ihren Treffern in Ekstase und das Münchner Stadion zum Beben.

Ein Eigentor durch Antonio Rüdiger spät im Spiel blieb der einzige Makel in einem sonst einwandfreien Auftritt. Nagelsmann bezeichnete das Spiel im ZDF als einen "guten und wichtigen", aber eben auch nur "ersten Schritt".

Nagelsmann schickte die älteste Startelf bei einem EM-Auftakt seit dem Jahr 2000 auf das Spielfeld – und ausgerechnet die drei Jungen trafen zuerst: Nachdem der 21-jährige Florian Wirtz in der ersten Spielminute schon für die erste Chance gesorgt hatte, schenkte er den DFB-Fans im Münchner Stadion wenig später das erste Tor des Turniers (10. Minute).

Wirtz und Musiala legen vor

Der gleichaltrige Jamal Musiala machte es seinem Kumpel nach und erhöhte auf 2:0 (19.). Das Traum-Duo "Wusiala" fiel sich in die Arme, schöner hätte der Start für die zwei Youngsters nicht laufen können. Die schottischen Fans, die mit ihren Kilts und Dudelsäcken am Freitag München in den Ausnahmezustand versetzt hatten und auch im Stadion erst für gute Stimmung sorgten, mussten spätestens beim 3:0 durch Kai Havertz einer Niederlage ins Gesicht blicken. Havertz verwandelte einen Foulelfmeter (45.) - zuvor hatte Ryan Porteous den DFB-Kapitän İlkay Gündoğan mit den Stollen voraus über dem Sprunggelenk getroffen und dafür die Rote Karte gesehen. Gündoğan musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen.

Eigentor durch Rüdiger, Schlusspunkt durch Can

Das Durchschnittsalter der deutschen Torschützen hob der eingewechselte Niclas Füllkrug dann an: Der 31-Jährige erhöhte in der 68. Minute zum 4:0 – wenig später zappelte der Ball nach einem Kopfball von Füllkrug erneut im Netz, doch der BVB-Spieler stand im Abseits.

Das Eigentor durch Antonio Rüdiger spät im Spiel, in der 87. Minute, brachte dann noch einen Makel in einen sonst einwandfreien Auftritt – diesen überschminkte aber DFB-Kader-Nachzügler Emre Can mit dem fünften Treffer für Deutschland im ersten Spiel der Heim-EM in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Euphorische Reaktionen auf den Traumauftakt

Bundestrainer Julian Nagelsmann sprach im Anschluss ein "großes Kompliment an die Mannschaft" aus. Er sagte: "Ich glaube, jeder weiß, wie die letzten Eröffnungsspiele waren. Dass schon ein bisschen Druck auf dem Kessel ist, ist ja normal". Und: "Die Mannschaft hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht." Jetzt müsse mindestens noch ein Spiel gewonnen werden und danach noch viele weitere, so Nagelsmann.

Torschütze Jamal Musiala sagte über das Spiel: "Ich glaube, einen besseren Start könnten wir jetzt nicht haben. Wir wollten in das Turnier gut starten und das haben wir gemacht." Niclas Füllkrug nannte die EM-Eröffnungspartie "ein großes Spiel für uns". Und er machte Hoffnung auf mehr: "Es ist ein überragender Auftakt zu dem, was wir haben wollen: ein Sommermärchen."

Darauf hofft offenbar auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Er ließ sich während eines offiziellen Abendessens in Italien per SMS über den Spielverlauf der Europameisterschaft informieren. Nach dem Sieg sieht er die Nationalmannschaft schon auf dem Kurs Richtung Finale. Er sagte in Bari: "Also nach dem Auftakt, glaube ich, kann man wirklich hoffen, dass es bis zum Schluss geht und ich bin da ganz zuversichtlich geworden."

Auch die Polizei-Bilanz fällt gut aus

Die Münchner Polizei hat nach dem EM-Eröffnungsspiel in der bayerischen Landeshauptstadt eine positive Bilanz gezogen. "Vor und während des Spiels gab es keine größeren Störungen", hieß es in einer Mitteilung der Behörde. "Einzelne Personen" seien wegen Körperverletzungen, Beleidigungen, Hausfriedensbruchs und des Gebrauchs von Pyrotechnik angezeigt worden. Die Münchner Polizei war in der Spitze mit rund 2000 Kräften im Einsatz. Die Stadt war am Freitag fest in der Hand der Fans.

Wegen der hohen Anzahl der Besuchenden mussten aus Sicherheitsgründen die Fanzone im Olympiapark, wo 25.000 Menschen feierten, und auch Bereiche der Fußgängerzone temporär gesperrt werden. Auch die großen Biergärten waren von Tausenden Anhängern sehr gut besucht. 

Im Bereich der Leopoldstraße feierten nach dem Spiel bis zu 4000 Fans. Laut der Münchner Polizei hielten sich die Menschen auf den Gehwegen auf, die Straße musste deswegen nicht für den Verkehr gesperrt werden. Dort fuhren mehrere Hundert hupende Fahrzeuge auf und ab.

Im Video: Das war der Abend des EM-Eröffnungsspiels in München

Feiernde Fußballfans schwenken im Stadion Deutschland-Fahnen
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Für den deutschen Fußball hätte es nicht besser laufen können. Spätabends feierten in München begeisterte Fans.

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