FC-Bayern-Star Harry Kane und die englische Fußball-Nationalmannschaft stehen im Viertelfinale der Europameisterschaft. Vorangegangen war ein hartes Stück Arbeit. Lange sah es aus, als verabschiede sich mit den "Three Lions" der nächste Turnierfavorit. Der Ex-Dortmunder Jude Bellingham erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich, ehe in der Verlängerung Kapitän Kane zum 2:1-Sieg einköpfte.
England enttäuscht zunächst wieder - Slowakei geht in Führung
Würde das Team von Trainer Gareth Southgate wieder solch lustlosen und destruktiven Fußball bieten? Das war die Frage vor Anpfiff in der Arena auf Schalke. Und die Akteure mit den "Three Lions" auf der Brust lieferten die klare Antwort: ja. Trotz eines Kaderwerts von mehr als 1,5 Milliarden Euro igelten sich die Engländer wieder ein. Gelegentliche offensive Ausflüge waren meist verbunden mit haarsträubenden Fehlern in der Defensive. Die Balance fehlte wie schon in den ersten drei Turnierspielen völlig.
Die Slowakei war besonders in der ersten Halbzeit spielbestimmend und ging vollkommen verdient in Führung. Einen Abstimmungsfehler der Engländer nutzte Ivan Schranz und traf nach schönem Zuspiel von David Strelec an Jordan Pickford vorbei zur Führung für den vermeintlichen Außenseiter (25.). Das 1:0 schockte den Favoriten und schien ihn weiter zu hemmen.
Fodens Ausgleich zählt nicht
Nach dem Seitenwechsel waren die Engländer aber deutlich motivierter und erzielten schon nach wenigen Minuten den vermeintlichen Ausgleich. Phil Foden drückte den Ball nach Kieran Trippiers Vorarbeit über die Linie. Doch der Mann von Manchester City war einen Schritt zu weit vorne und stand deshalb im Abseits (50.). Wer hoffte, durch diese Aktion würden die Engländer nun offensiver, der wurde enttäuscht. Southgates Team verfiel erneut in eine angesichts des Spielstands nicht nachvollziehbare Lethargie gepaart mit haarsträubenden Fehlern.
Nur fünf Minuten nach dem vermeintlichen Ausgleich wollte Bellingham einen Freistoß schnell ausführen, doch sein Teamkamera John Stones rechnete nicht damit. Strelec ging dazwischen und hätte beinahe aus 50 Metern ins leere Tor getroffen.
Bellinghams Fallrückzieher und Kanes Kopfball retten England
Als alles nach der nächsten EM-Überraschung aussah, schlug England doch noch zurück. In der vierten der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit schraubte sich Bellingham nach einer Kopfballverlängerung von der rechten Seite in die Luft und traf traumhaft per Fallrückzieher (90.+4). Anschließend feierte er seinen Treffer mit Harry Kane.
Der Mann vom FC Bayern war es wiederum, der es in der Verlängerung besonders eilig hatte. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff köpfte Kane aus kurzer Distanz zum 2:1 ein. Vorangegangen war ein Freistoß, der über Umwege beim Kapitän landete (91.). Die Slowakei kam nach dem Rückstand nur zu einer Gelegenheit. Der Berliner Peter Pekarik setzte eine Hereingabe von der linken Seite des Hamburgers Laszlo Benes über das Tor von Jordan Pickford (105.).
England wusste auch im vierten Spiel nicht wirklich zu überzeugen, steht aber in der Runde der letzten acht. Dort wartet die Schweiz, das seinerseits Italien mit 2:0 besiegte. Dann werden die "Three Lions" wohl eine Leistungssteigerung brauchen.
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