Wunschstürmer Harry Kane für den FC Bayern nach München zu holen, gestaltet sich schwerer als von den Verantwortlichen erhofft. Noch ist unklar, ob nach dem Tagestrip von Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und des Technischen Direktors Marco Neppe am Montag nach London für ein Treffen mit Tottenham-Boss Daniel Levy wirklich Bewegung in den Millionen-Poker gekommen ist. Die Transferbemühungen scheitern wohl noch an der Ablösesumme für den 30-jährigen englischen Premier-League-Star.
Das Ganze erinnert an die Transfer-Saga um den Niederländer Roy Makaay 2003. Damals wollten die Münchner unbedingt den Toptorjäger von Deportivo La Coruna verpflichten. Makaay sollte der neue Königstransfer der Bayern werden. Und so wurde im Sommer wochenlang diskutiert und spekuliert. Mit dem spanischen Klub feilschten die Bayern um Millionen – so wie jetzt bei Harry Kane.
Stürmer verzichtete für Wechsel auf Gehalt
Der Transfer schien schon in trockenen Tüchern, als Deportivo La Coruna zurückruderte und eine höhere Ablösesumme verlangte. "Eigentlich war schon alles geregelt. Die Klubs hatten sich auf eine Ablösesumme geeinigt, ich hatte die Koffer gepackt. Dann hieß es plötzlich, ich müsste zum Training bei Depor erscheinen", so Roy Makaay im Interview mit "11 Freunde".
Dort verabschiedete sich Makaay von seinen Kollegen und flog nach München. Da sich der damalige Coruna-Präsident Augusto Cesar Lendoiro weiter querstellte, leistete der Offensivspieler selbst einen Beitrag, um den Vereinswechsel zu forcieren. Der Niederländer verzichtete auf eine knappe Million Euro während seiner vierjährigen Vertragslaufzeit.
Makaay wird zum Rekordtransfer
Am 8. August 2003 war der Transfer dann offiziell. Der niederländische Nationalspieler spülte dem spanischen Erstligisten 18,75 Millionen in die Kasse. Makaay war damit der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte des FC Bayern.
Gelohnt hatte sich die Hartnäckigkeit der Münchner auf jeden Fall. In seinen vier Jahren beim FC Bayern erzielte Makaay in 183 Spielen 103 Tore und bereitete 35 Assists vor. Außerdem gelang ihm das schnellste Tor der Champions-League-Geschichte. Am 07. März 2007 traf er nach 10 Sekunden gegen Real Madrid.
BR-Sportreporter Taufig Khalil
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