Bildrechte: dpa
Audiobeitrag

Manuel Neuer

Bildbeitrag
> Sport >

Manuel Neuer und die Dopingkontrolle

Manuel Neuer und die Dopingkontrolle

Manuel Neuer versucht nach seinem Mittelfußbruch rechtzeitig zur Fußball-WM in Russland fit zu werden. Die Reha verlaufe gut, heißt es. Wie Neuer behandelt wird, und ob dabei alles sauber und erlaubt abläuft, interessiert auch die Dopingkontrolleure.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Manuel Neuer erzählt es selbst im klubeigenen FC Bayern TV: Mitte Februar seien bei ihm plötzlich Dopingkontrolleure auf der Matte gestanden. Und zwar genau an dem Tag, als die Medien über ihn und eine spezielle Behandlungsmethode berichtet hatten: "Eigenblut-Therapie bei Manuel Neuer: Zwei Spritzen-Kuren retten ihm die WM" schrieb damals die Bild-Zeitung. Und dann, so Neuer, ging es offenbar ganz schnell. Nach dem Abend, als darüber berichtet wurde, kamen bereits "zwei, drei Stunden später" die Dopingkontrolleure bei Neuer vorbei.

Eigenbluttherapie nicht verboten

Die Kontrolle hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA in Auftrag gegeben und durchgeführt. Das bestätigt die NADA auf Anfrage. Weitere Angaben, also auch zum Ergebnis der Probe, will die NADA aber nicht machen - weil das grundsätzlich nicht gemacht werde.

Verboten ist die Eigenbluttherapie, die damals bei Neuer angewandt worden sein soll, jedenfalls nicht. Bei der Behandlung wird Blut abgenommen, in seine Bestandteile zerlegt und das plättchenreiche Blutplasma für eine schnellere Heilung wieder zurückgespritzt. Es führe zu keiner Leistungssteigerung heißt es, deshalb sei es erlaubt.

"Keine Eigenblut-Thearpie, sondern Stammzellen-Kur"

Das skurrile an der Geschichte: Laut Neuer ist er mit dieser Methode gar nicht behandelt worden, sondern mit einer anderen: "Es war keine Eigenbluttherapie, sondern eine Stammzellen-Kur, die man aus dem Knochenmark am Beckenkamm entnimmt, und dann auch dem Knochen hinzufügt. Das ist ein Aufbau gewesen, damit der Knochen noch einen zusätzlichen Push bekommt. (…) Diese Kur hat eigentlich super angeschlagen."

Eine Stammzellen-Kur also. Die steht ebenfalls nicht auf der Dopingliste. Und gilt unter Experten grundsätzlich als unbedenklich. Die NADA allerdings hält sich mit einer Bewertung zurück. Es gehe nicht eindeutig hervor, welche Methode angewendet worden sei, heißt es. Daher könne man dazu keine pauschale Aussage treffen.