Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich nach dem ersten Teil der WM-Vorbereitung zufrieden mit den Fortschritten ihres Teams gezeigt. "Mein Fazit fällt positiv aus. Wir haben hier die besten Bedingungen. Wir haben die Spielerinnen gut herangeführt an das, was in der zweiten Maßnahme kommt", sagte Voss-Tecklenburg nach der ersten Woche in Herzogenaurach inklusive Länderspiel gegen Vietnam (2:1).
Belastung und Intensität werden gesteigert
Nach einer kurzen Pause beginnt am Samstag der zweite Teil rund um die Generalprobe gegen Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/BR24Sport Livecenter) in Fürth. Neben "größerer Belastung, größerer Intensität" und Arbeit im taktischen Bereich steht auch eine erste Umgewöhnung der Spielerinnen mit Blick auf die Zeitverschiebung bei der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) an.
"Wir werden Essens- und Schlafenszeiten ein bisschen verschieben, damit wir auf das Jetlag-Thema vorbereitet sind. Uns wird nicht langweilig", betonte die Bundestrainerin, die auch noch eine gewisse Anspannung bei ihren Schützlingen ausgemacht hat.
Bayernblock - für Klara Bühl ein Vorteil
"Man merkt: Wir sind in einer Nominierungsphase. Das heißt auch, dass Spielerinnen in bestimmten Situationen nicht ganz so locker sind. Aber das gehört dazu", sagte die 55-Jährige, die ihren finalen 23er-Kader für die Titeljagd erst nach dem Sambia-Spiel benennt.
Zu dem könnten bis zu fünf Spielerinnen des FC Bayern gehören. Vom deutschen Meister sind Torjägerin Lea Schüller, Klara Bühl, Lina Magull, Carolin Schmid und Sydney Lohmann im Kader. Der Vorteil eines Bayernblocks liegt für Bühl auf der Hand: "Natürlich merkt man, dass man sich in seinem Block besser kennt. Man weiß, wie die andere Spielerin reagiert, man versteht sich blind, was immer hilft, vor allem in brenzligen Situationen."
Irritationen wegen zu später Abstellung der Bayern-Frauen
Sie wissen aber auch: Es geht nur gemeinsam, das Team muss funktionieren. Dass der FC Bayern die Bundestrainerin im Vorfeld verärgert hatte, weil der Klub seine Spielerinnen erst drei Tage nach dem Vorbereitungsstart abstellte, hat die Stimmung schon etwas eingetrübt. Das Vorgehen des FC Bayern war beim DFB, der den Münchnern Wortbruch vorgeworfen hatte, schon vor Wochen auf großen Ärger gestoßen. Die Bayern hatten unter anderem auf eine Empfehlung der Europäischen Club-Vereinigung ECA zur Abstellung und auf die Gesundheit der Spielerinnen verwiesen.
Voss-Tecklenburg bat aber schon beim Medientag am Dienstag darum, man solle die "Abstellung der Spielerinnen des FC Bayern München nicht mehr thematisieren". Ihre volle Konzentration gilt jetzt der bestmöglichen Vorbereitung auf die WM.
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