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Kerber-Coach Beltz wird neuer Tennis-Bundestrainer der Frauen

Kerber-Coach Beltz wird neuer Tennis-Bundestrainer der Frauen

Torben Beltz wird neuer Tennis-Bundestrainer bei den Frauen. Der DTB stellte den bisherigen Coach von Angelique Kerber am Sitz des Bayerischen Tennis-Verbands (BTV) in Oberhaching vor. Der 48-Jährige ist die Wunschlösung des DTB.

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Seit Mitte Februar dieses Jahres war beim Deutschen Tennis Bund (DTB), dem mit 1,4 Millionen Mitgliedern mitgliederstärksten Tennisverband der Welt und drittgrößtem Sportverband Deutschlands, der Posten als Head-Coach bei den Frauen unbesetzt. Jetzt steht fest, wer es macht: Torben Beltz, bisher erfolgreicher Coach der zurückgetretenen ehemaligen Nummer eins, Angelique Kerber.

DTB-Vorstand Rückert: "Wunschlösung"

Nach Monaten des Wartens und vieler Gespräche ist nun klar: Künftig gibt der 48-jährige Beltz die Linie bei den deutschen Tennisfrauen vor. Für ihn ist die Ernennung quasi ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Am 21. November durfte der aus dem holsteinischen Itzehoe stammende Beltz seinen Jahrestag feiern.

"Torben Beltz hat in den vergangenen Jahren auf der WTA-Tour herausragende Arbeit geleistet und ist unsere Wunschlösung für diese wichtige Position", wird DTB-Vorstand Veronika Rücker in der offiziellen Pressemitteilung zitiert. "Er verfügt über eine große Expertise, hat einen sehr guten Zugang zum nachwuchs und kann erfolgversprechende Talente weiterentwickeln."

Beltz selbst sagte, er freue sich auf die neue Herausforderung und sei bereit, "Verantwortung beim DTB zu übernehmen. Ich habe in den vergangenen Jahren als Trainer viele wertvolle Erfahrungen auf der Tour machen dürfen, die ich jetzt gerne gewinnbringend innerhalb des Verbandes weitergeben möchte." Und weiter: "Gemeinsam mit meinem Team möchte ich dazu beitragen, dass Deutschland sich im Damen-Tennis wieder zu einer der Top-Nationen in der Welt entwickelt."

Torben Beltz weiß, wie Erfolg geht

Feiern konnte er in der Vergangenheit auch viel mit Angelique Kerber. Denn mit ihm als Trainer holte die Kielerin, die viele Jahre in Regensburg lebte und trainierte, ihre größten Erfolge wie die Major-Siege und den Platz ganz oben in der Weltrangliste. Auch war er derjenige, der Kerber nach der Geburt ihres Kindes und der anschließenden Pause zu einem bemerkenswerten Comeback in diesem Jahr als Coach verhalf, das mit einem tollen Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris seinen Höhepunkt fand.

Neben der Deutschen betreute Beltz auch internationale Topspielerinnen wie Donna Vekic, Emma Raducanu oder Anett Kontaveit auf der Tour.

Beltz weiß also grundsätzlich nicht nur wie Tennis geht, sondern auch Erfolg. Und den kann das deutsche Frauentennis ganz gut gebrauchen. Die großen Erfolge sind den letzten Jahren ausgeblieben. Stabile Weltklassespielerinnen mit ebenso stabilen Gewinnchancen bei großen Turnieren oder gar Grand Slams sind nicht in Sicht. Viel Arbeit also für den neuen Bundestrainer.

Barbara Rittner hinterlässt große Fußstapfen

Beltz löst Barbara Rittner ab, die Mitte Februar wie es damals in einer offiziellen Verlautbarung des DTB-Präsidiums hieß im gegenseitigen Einvernehmen den Platz der Frauen-Cheftrainerin frei gemacht hatte. 15 Jahre lang war sie die erste Bundestrainerin im deutschen Tennis und hatte nicht wenig Anteil daran, dass das deutsche Damentennis zwischen 2009 und 2024 mit Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki so etwas wie eine "goldene Generation" hatte, wobei Kerber mit drei Grand Slam-Titeln sowie mit Weltranglistenplatz eins (2016) die Erfolgreichste war.

Zudem hatte Rittner maßgeblichen Anteil am gut dotierten Sponsoringvertrag des DTB mit Porsche: Der Sportwagenhersteller fördert seit zwölf Jahren mit großen Summen das nach ihm benannte Juniorteam. Hohe Verdienste also, die sich Barbara Rittner – einst selbst Profi und in den letzten Jahren auch immer wieder TV-Expertin – um das deutsche Tennis erworben hat.

Barbara Rittners Ende rätselhaft

Von vielen Prominenten aus dem Tennis-Zirkus wurde sie nach ihrem Abgang über die sozialen Medien und öffentlich dafür gelobt. Wie etwa von Boris Becker, Andrea Petkovic oder Anke Huber. Im Februar teilte der DTB zur Trennung der jetzt 51-jährigen nur mit: "Aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen zur zukünftigen Zusammenarbeit habe man sich nach mehreren Gesprächen entschieden, getrennte Wege zu gehen."

Alles andere, etwa ein zu harter Umgang mit Spielerinnen während des Billie-Jean-King-Cups vor einem Jahr in Sevilla, bleibt Spekulation. Zwei Wochen nach ihrem Ausscheiden als DTB-Bundestrainerin sagte Rittner in einem RBB-Interview: "Auch ich bin überrascht – ich hätte mir unter gewissen Umständen eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können."