30 Jahre ist es mittlerweile her, dass Markus Wasmeier am 17. Februar 1994 sein erstes olympisches Gold im Super-G gewann. "Es ist immer wie ein Feiertag für uns", erzählt der mittlerweile 60-Jährige bei "Kreuzer trifft". Er freue sich immer, wenn er die Bilder von damals sieht: "I bin jedes Mal wieder froh, wenn i gwinn", sagte er in einem Interview zum 25. Jahrestag des Erfolgs.
Der Oberbayer hatte bei den Winterspielen im Super-G mit Startnummer vier geführt und Gold kurz vor Rennende dann sicher. Aber er wollte partout nicht zu früh jubeln - denn 1992 war er in Albertville auf Bronze-Kurs in der Abfahrt noch abgefangen worden. "Da war eine innere Anspannung, eine Stunde lang", erzählt er: "Ich habe mich nicht richtig freuen können". Dann aber kletterte plötzlich sein Vater über die Absperrung im Zielbereich: "Und in dem Moment, als wir uns umarmten, ist dann eigentlich alles weggebrochen. Das war der Moment, in dem ich wusste: Ich hab's!"
Zweiter Olympiasieg: War sicher, "ich hol mir das Ding"
Doch es sollte noch besser kommen: Sechs Tage nach dem Sieg im Super-G wurde Wasmeier auch Olympiasieger im Riesenslalom. Das Selbstbewusstsein war jetzt da, "darum bin ich mit einer Lockerheit ins Rennen gegangen, das hab ich so noch nie gehabt", erzählt Wasmeier, der zwar 1985 Weltmeister wurde, aber kein einziges Weltcuprennen in dieser Disziplin gewinnen konnte, bei "Kreuzer trifft". "Nach dem ersten Durchgang war für mich klar, ich hol mir das Ding, zieht euch warm an", so der ehemalige Ski-Allrounder.
Wenige Wochen nach diesem Höhepunkt beendete er seine Karriere am Saisonende. Vor dem Doppelerfolg in Lillehammer hatte er bei der Weltmeisterschaft 1985 in Bormio im Riesenslalom ganz oben gestanden und gewann neun Weltcup-Rennen.
Anfangs "kein Platz im Deutschen Haus"
Dabei ging Olympia in Lillehammer für Wasmeier mit einem ernüchternden 36. Rang in der Abfahrt los. "Im Deutschen Haus haben meine Familie und ich nicht mal einen Platz bekommen. Ich kam mir vor wie ein Verbrecher", erzählte er einmal. Wobei diese Schilderung perfekt zum bodenständigen Wesen des Oberbayern passt, der mit seiner Meinung nie hinter dem Berg hält.
Heimat-Freilichtmuseum in Schliersee
In Schliersee führt Wasmeier ein Freilicht-Heimatmuseum, das er ohne Lillehammer nicht hätte aufbauen können. "Als gemeinnütziges Projekt lebst du von Spenden", erklärt der langjährige TV-Experte. "Und niemand spendet dir was, wenn du Huber oder Maier heißt, wohl aber als Olympiasieger Wasmeier". Das Museum hat der gelernte Restaurator und Kirchenmaler gegen manchen Widerstand vorangetrieben - schon zu Sportlerzeiten war er zäh und meinungsstark: "Mein Vorteil war, dass ich nie in eine Schablone gepasst habe", sagt er.
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