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WM-Finale: Lahm trägt Pokal ins Stadion und übt Kritik am DFB

WM-Finale: Lahm trägt Pokal ins Stadion und übt Kritik am DFB

Philipp Lahm wird den WM-Pokal vor dem Finale zwischen Frankreich und Kroatien in Moskau präsentieren und symbolisch zurückgeben. Unterdessen forderte der Weltmeister-Kapitän noch eine Änderung des Führungsstils im DFB-Team.

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Beim Finale am Sonntag im Moskauer Luschniki-Stadion hat ein Deutscher die Hand an der goldenen WM-Trophäe - aber bevor das Endspiel überhaupt angepfiffen worden ist. Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft von 2014, wird den Pokal ins Stadion tragen. "Ich gebe den Stolz, den der deutsche Fußball vier Jahre lang hatte, weiter. Für uns und für Deutschland ist es Wehmut und damit dann eine Aufforderung an uns, den Pokal zurückzuerobern", sagte der 113-malige Nationalspieler. "Das ist schon ein herausragender Moment, weil es ja das Original ist. Und das hat man ja tatsächlich nur ganz kurz in der Hand", so Lahm, der vom russischen Topmodel Natalja Wodjanowa begleitet wird.

Der Pokal geht zurück zur FIFA

Am Tag des Endspiels wird der WM-Pokal aus dem Tresor geholt, auf Hochglanz poliert und im Stadion aufgestellt. Irgendwann am Abend nimmt ihn dann der Kapitän der Siegermannschaft entgegen - allerdings nur ein kurzes Vergnügen für den neuen Weltmeister und den Original-Pokal. Der neue Weltmeister erhält eine Kopie des Pokals, die insgesamt zwölfte.

Lahm empfiehlt Löw Änderung der Führungsstils

Vor der Übergabe meldete sich Lahm noch zum Vorrunden-Aus des DFB-Teams zu Wort. Aus Sicht des Weltmeister-Kapitäns muss Bundestrainer Jochachim Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern. Das sei kein Zeichen der Schwäche, sondern der Weiterentwicklung, erklärt der 34-jährige Ex-Bayern-Profi. "Er muss eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen etablieren, als er selbst das gewohnt war", schrieb Lahm in einem Beitrag für das Portal linkedin.com.

In der Causa Özil/Gündogan/Erdogan. hätte es eine klarere Ansprache gebraucht, schrieb Lahm. Beiden hätte schnell und nachhaltig vermittelt werden müssen, dass sie sich öffentlich äußern und erklären, um nach außen und innen Identität zu stiften. "Diese klare Ansprache ist unterblieben", so Lahm. "Das Trainerteam hat sich darauf verlassen, dass die praktizierte Führungskultur der vergangenen, erfolgreichen Jahre ausreicht, um einmal mehr erfolgreich zu sein."