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Flugzeuge von Air Berlin und Eurowings

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Air-Berlin-Piloten drohen bei Eurowings große Gehaltseinbußen

Piloten der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin drohen bei einem Wechsel zur Lufthansa-Tochter Eurowings Gehaltseinbußen von mehr als 40 Prozent. Diese Zahl bestätigte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, Eurowings sieht die Dinge etwas anders.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Aus einer internen Studie von Vereinigung Cockpit ergebe sich, dass Eurowings unter den deutschen Ferienfliegern die niedrigsten Piloten-Gehälter zahle, berichtete die Zeitung "Welt". Die Gewerkschaft nahm demnach im September einen Gehaltsvergleich vor, in dem die Verdienste der Besatzungen von Air Berlin, Eurowings, Condor und Easyjet miteinander verglichen werden.

Arbeit "unter Wert"?

Während die Personalkosten bei großen Airlines wie Lufthansa, British Airways und KLM/Air France der Studie zufolge bei über 25 Prozent der Gesamtkosten liegen, betragen sie bei Air Berlin nach den Recherchen von Cockpit knappe 13 Prozent. Die Gehälter von Air Berlin seien dennoch "absolut wettbewerbsfähig", zitierte die Zeitung aus der Studie der Gewerkschaft, bei der Lufthansa-Tochter Eurowings arbeite das Personal hingegen "wohl deutlich unter seinem Wert".

Eurowings-Boss verteidigt Konditionen

Eurowings-Chef Thorsten Dirks hat die Konditionen verteidigt, zu denen die Piloten von Air Berlin angestellt werden sollen. Es habe einen Grund, dass Air Berlin insolvent gegangen sei, auch wegen der Personalkosten habe die Airline Geld von Etihad gebraucht, sagte Dirks in Berlin. Nach seinen Angaben verdienen Piloten, die von Air Berlin zur Eurowings wechseln, im Durchschnitt acht bis zehn Prozent weniger, in der Spitze könne der Unterschied natürlich größer sein.

Die Lufthansa hatte sich in der vergangenen Woche mit Air Berlin auf den Kauf großer Unternehmensteile geeinigt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kündigte an, die Air-Berlin-Mitarbeiter sollten bei Eurowings Europe eingestellt werden, "mit deutschen Arbeitsverträgen". Dabei solle die Air-Berlin-Erfahrung angerechnet werden.