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Volkswagen-Chef Herbert Diess

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Der neue VW-Chef Herbert Diess

Der neue VW-Chef Herbert Diess

Seit 2015 ist der neue VW-Chef Herbert Diess in Wolfsburg. Er hat sich den Ruf als ein umsetzungsstarker Manager erarbeitet. Und er wurde schon länger als möglicher Nachfolger des scheidenden Konzernchefs Matthias Müller gesehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Herbert Diess kam 2015 von BMW zum Wolfsburger Konzern. Angeblich war er unzufrieden damit, dass Harald Krüger Chef bei BMW wurde und nicht er. Bei VW leitet der 59 jährige Diplom-Ingenieur seither die Kernmarke VW. Als Manager hat er sich einen bei Arbeitnehmern eher wenig schmeichelhaften Ruf erarbeitet. Er gilt als „Kostenkiller“, „ehrgeizig“,„harter Hund“, gar als der „meistgehasste Vorstand bei VW“. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich gleich zu Beginn bei VW mit dem Betriebsrat angelegt hat. Der ist bei VW mächtig. Angeblich habe Diess deshalb sogar kurz vor der Ablösung gestanden.

Erfolge bei VW

Diess hat es innerhalb eines Jahres geschafft, die relativ magere operative Rendite (das Verhältnis operativer Gewinn zum Umsatz) deutlich zu steigern. Aufsichtsrat Wolfgang Porsche nannte ihn einen exzellenten Manager. Davon scheinen auch Anleger überzeugt zu sein. Nachdem bekannt wurde, dass Diess an die Spitze des Konzerns rückt, sind die VW-Aktien merklich gestiegen.

Konzernumbau geplant

Von Diess wird erwartet, dass er den Konzern fit für die Zukunft macht. Dazu gehören nicht nur weitere Kostensenkungen. VW plant einen großen Umbau: in sechs Geschäftsfelder und die Region China. Unter anderem soll es eine „Volumensparte“ geben - mit den meistverkauften Marken VW, Seat und Skoda. Daneben soll ein „Premiumbereich“ mit Audi und Bentley entstehen sowie eine „Sportsparte“ mit Porsche und Lamborghini. Die Nutzfahrzeugsparte mit MAN und Scania soll darüber hinaus an die Börse gebracht werden. Dafür braucht Diess die Unterstützung der Arbeitnehmervertreter.

"Ich bin sicher, dass Herr Diess mehr Gespür dafür bekommt, wie die Dinge mit den Arbeitnehmern umzusetzen sind. Gewerkschafter und Manager brauchen ein gutes Verhältnis." VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche

Dieselskandal nicht abgeräumt

Natürlich wird sich Herbert Diess aber auch mit dem Abgasskandal weiter beschäftigen müssen. Aber anders als sein Vorgänger Müller kam der gebürtige Münchner von außen, und zwar kurz vor Bekanntwerden des Skandals. Andererseits ermittelt aber auch die Braunschweiger Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Marktmanipulation gegen Diess.