Bildrechte: BR24

Grafik: Rentenlücke

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Drohende Milliardenverluste bei Betriebsrenten

Jeder vierte Deutsche hat Anspruch auf eine Betriebsrente, die für die Altersversorgung meist fest eingeplant ist. Die anhaltend niedrigen Zinsen stellen die betrieblichen Rentenkassen vor große Probleme. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: Mittagsmagazin am .

Die europäische Versicherungsaufsicht (EIOPA) kommt im Extremfall auf eine Deckungslücke von bis zu 702 Milliarden Euro: Die Behörde hat sich mit den Zusagen von Betriebsrenten aus Versicherungen und Pensionsfonds beschäftigt. In einem Stresstest hat die europäische Versicherungsaufsicht ein Krisen-Szenario entwickelt. Demnach müssen Unternehmen und Mitarbeiter mit großen Deckungslücken rechnen, wenn es am Ende nicht für die erhoffte Betriebsrente reicht. Sollte die Europäische Zentralbank die Zinsen niedrig lassen und auch noch ein Börsencrash passieren, dann könnten langfristig mehr als 700 Milliarden Euro in der betrieblichen Altersvorsorge fehlen.

Der Stresstest der EIOPA sagt aber wenig über die Situation in einzelnen Ländern aus, und darüber wer die Lücke schließen müsste. In Deutschland sind feste Zusagen von Unternehmen über die Höhe der späteren Betriebsrente ihrer Mitarbeiter die Ausnahme. In den meisten Fällen tragen die versicherten Mitarbeiter das Risiko. Wenn das Versorgungsniveau nicht deutlich sinken soll, müssen beide Seiten sich grundsätzlich auf höhere Beiträge einstellen.