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Georg Fahrenschon

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Fahrenschon offenbar vor dem Rückzug als Sparkassenchef

Die Regionalverbände der Sparkassen haben sich in Hannover getroffen, um über die Zukunft ihres Präsidenten Fahrenschon zu beraten. Laut Medien ist er wegen der Steueraffäre wohl zum Rückzug bereit. Ein offizielles Ergebnis gibt es jedoch nicht.

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Das "Handelsblatt" schreibt, Fahrenschon werde den Weg an der Spitze des Sparkassenverbands freimachen. Es fänden derzeit "vernünftige Gespräche" über einen Amtswechsel statt. Die "FAZ" meldet indes, Fahrenschon soll nach dem Willen der Regionalverbände dazu bewegt werden, sein Amt bis Mai 2018 ruhen zu lassen. Dann läuft Fahrenschons erste Amtsperiode aus. Eine offizielle Erklärung gibt es bislang nicht.

Zwei Dinge werfen einige Sparkassenverbände dem ehemaligen bayerischen Finanzminister vor. Zum einen gab Fahrenschon jahrelang seine Nebeneinkünfte als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) nicht beim Finanzamt an, was er auch zugegeben hat. Er kassierte dafür letztlich einen Strafbefehl der Münchener Staatsanwaltschaft, gegen den er sich wehren will. Zum anderen verheimlichte Fahrenschon seine Steuerschwierigkeiten dem Verband, obwohl am letzten Mittwoch seine Wiederwahl angestanden hätte. Der Wahltermin musste abgesagt werden, weil Medien von dem Strafbefehl erfahren hatten.

Beide Seiten halten dicht

In Sparkassenkreisen war von enormem Druck und Vertrauensbruch die Rede. Einige forderten Fahrenschon auf, spätestens heute zurück zu treten. Doch er reagierte nicht darauf. Auf ihrem Treffen in Hannover haben die Regionalverbände der Sparkassen über die Zukunft beraten. Beide Seiten äußerten sich nicht, weder der gastgebende Verband von Niedersachsen noch Fahrenschon. Der niedersächsische Verbandschef, Thomas Mang ist zugleich Vize-Präsident beim DSGV in Berlin und gilt als aussichtsreicher Kandidat. Anders als der Quereinsteiger Fahrenschon, der vorher Finanzminister in Bayern war, hat Mang seine Laufbahn bei den Sparkassen gemacht.

Keine Zeit für Postenstreit

Für einen Postenstreit ist keine Zeit; denn im Hintergrund schwelt der Konflikt um die HSH Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie muss mit großem Aufwand saniert und verkauft oder abgewickelt werden. Das Ultimatum der EU dafür läuft im Frühjahr ab. Über die Kosten und möglichen Konsequenzen für die Sparkassen-Finanzgruppe gibt es Streit zwischen Landesbanken und Sparkassen.