Bildrechte: pa / dpa / McPHOTO
Audiobeitrag

Gaszähler

Bildbeitrag
> Wirtschaft >

Gaspreise sinken auf tiefsten Stand seit zwölf Jahren

Gaspreise sinken auf tiefsten Stand seit zwölf Jahren

Der Gasmarkt hat sich grundlegend gewandelt. Das kommt jetzt auch den Verbrauchern zugute. Die Preise für Erdgas sind in Deutschland auf den Stand vom Herbst 2005 gefallen - und diese Entwicklung ist möglicherweise noch nicht am Ende.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Auch mittelfristig könnten sich die Mieter und Eigentümer, deren Häuser und Wohnungen mit Gas beheizt werden, auf weiter sinkende Preise einrichten, meinen Marktbeobachter. "Das internationale Gasangebot ist groß und neue Akteure wie zum Beispiel die USA drängen auf den Markt", sagte Mathias Köster-Niechziol, Energieexperte des Internetportals Verivox.

Bei einem Preis von 5,76 Cent je Kilowattstunde beträgt die Jahresrechnung für einen Haushalt mit Gasheizung und einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden nach den Berechnungen von Verivox aktuell rund 1.152 Euro. Das Portal Check24 kommt mit einer etwas anderen Berechnung auf 1.193 Euro für die gleiche Menge. Gas sei damit um mehr als vier Prozent günstiger als vor einem Jahr. Im Zeitraum von vier Jahren sei der Preis sogar um rund 16 Prozent gefallen. Im August 2013 lagen die Jahreskosten noch bei 1.368 Euro.

Im Preis ist noch Luft drin

Tatsächlich sind die Gaspreise heute deutlich stärker vom Weltmarkt geprägt als noch vor zwölf Jahren - sie bewegen sich jetzt unabhängig vom Ölpreis: "Im Jahr 2005 waren noch über 70 Prozent der Verträge im Gasgroßhandel in Nordwesteuropa an den Ölpreis gebunden", sagte Köster-Niechziol. "Inzwischen liegt ihr Anteil unter zehn Prozent." Damit schwanken die Preise mit dem Gas-Weltmarkt, und da ist noch Luft drin: Im Fünf-Jahres-Vergleich ist der Preis an den Spotmärkten um 36 Prozent gefallen, der Übergangspreis an der deutschen Grenze sogar um 45 Prozent. Beim Verbraucher angekommen ist davon bisher nur ein Drittel. 

Vergleichen lohnt sich

"Gasversorger haben einen deutlich größeren Spielraum bei der Preisgestaltung als Stromversorger und können die sinkenden Beschaffungskosten an den Verbraucher weitergeben", sagt Oliver Bohr, Geschäftsführer im Bereich Energie bei Check24. "Gaskunden profitieren von einem intensiven Wettbewerb der Anbieter." Seit 2010 habe sich die Preiskluft zwischen den Grundversorgern, die in einer Region Marktführer sind, und den alternativen Anbietern verdoppelt. Zwischen dem billigsten und dem teuersten Anbieter können mehr als 300 Euro Unterschied bestehen.