Mit einer Kombination aus Sparen und Investieren will die GfK wieder bessere Zahlen schaffen. Dafür wird sie auch einen Abbau von bis zu 500 Stellen in Kauf nehmen. Der Vorstand will demnächst mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche führen, um über Auswirkungen auf die Belegschaft zu informieren und sozialverträgliche Lösungen zu sondieren.
GfK plant Investitionen von 100 Millionen Euro
Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft für Konsumforschung haben ein umfassendes Investitionsprogramm beschlossen. Damit sollen Umstrukturierungen im Nürnberger Unternehmen vorgenommen werden, die die GfK SE wieder auf Wachstum bringen. Rund 100 Millionen Euro hat das Unternehmen für den Umbau vorgesehen. Dadurch sollen später Synergieeffekte in Höhe von 200 Millionen Euro erwirtschaftet werden können.
Mehr Kundennähe, Digitalisierung und Automatisierung
Das Unternehmen setzt bei der Umstrukturierung vor allem auf verstärkte Kundennähe und Digitalisierung, aber auch auf die Automatisierung von Prozessen. Der Fokus soll dabei auf der unmittelbaren Bereitstellung von bislang nur dezentral verfügbaren Daten liegen.
"Die GfK ist zu komplex geworden und hat wichtige Trends – gerade in der Digitalisierung – verpasst, die auch kundenseitig in den vergangenen Jahren zu Veränderungen und neuen Anforderungen geführt haben."
Peter Feld, GfK-CEO
Die GfK hat schon länger Schwierigkeiten
Peter Feld hat im März die Führung des Unternehmens übernommen und gilt als Experte für internationale Expansion und Digitalisierung. Feld wird zukünftig neben seiner Aufgabe als CEO das weltweite Geschäft von GfK in den Regionen verantworten. Die Gesellschaft für Konsumgüterforschung mit weltweit rund 13.000 Mitarbeitern in 100 Ländern kämpft seit längerem mit Problemen und büßte im vergangenen Jahr weiter an Umsatz ein. Der Mehrheitsgesellschafter GfK-Verein musste wegen der wirtschaftlichen Probleme einen Investor ins Boot zu holen. KKR bekam den Zuschlag dafür. Vor allem Start-up-Unternehmen machen der Nürnberger Firma immer mehr Konkurrenz.
2019 zieht die GfK-Zentrale ins neue Gebäude
Die zukünftige Strategie sieht deshalb vor, das Geschäft des Unternehmens in zwei Bereiche aufzuteilen - die GfK Research und die GfK Digital. Zudem ist vorgesehen, eine Organisationsstruktur einzuführen, mit der das Unternehmen schnell auf Veränderungen im Markt reagieren kann. Es ist geplant, sich auf weniger Standorte zu konzentrieren. Die Unternehmenszentrale soll ab 2019 in Nürnberg ein neues Gebäude beziehen.