Audi konnte den Jahresumsatz leicht steigern auf 60,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg auf 5,1 Milliarden Euro. Von diesem Ergebnis müssen allerdings noch die Sonderkosten wegen Dieselgate abgezogen werden, für Rückkäufe und Nachrüstungen.
Auch wenn die VW-Tochter nach wie vor Milliarden verdient, der Vorstand hat wohl kaum einen Grund groß zu feiern. So gab es wegen des Abgasskandals zuletzt gleich mehrere Durchsuchungen, vielleicht nicht so spektakulär wie bei der Bilanzpressekonferenz im vergangenen Jahr, aber nicht weniger brisant. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen 14 Verdächtige, aktive und frühere Mitarbeiter von Audi. Der ehemalige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz, der zuvor in Ingolstadt die Motorenentwicklung leitete, sitzt als einziger Beschuldigter nach wie vor in Untersuchungshaft.
Rückstand zu Konkurrenten Mercedes und BMW wird größer
Audi-Chef Rupert Stadler rechnet darüber hinaus mit weiteren Rückrufen wegen der Abgasaffäre. Die Rückstellungen in diesem Zusammenhang wurden weiter angehoben, um 400 Millionen Euro, auf jetzt rund 2,3 Milliarden Euro.
Kämen nun auch noch Importzölle für Autos in den USA, wäre das für Audi besonders ärgerlich: Neben China konnte der Autohersteller vor allem in Amerika seine Verkäufe zuletzt kräftig steigern, zudem haben die Ingolstädter im Gegensatz zu BMW und Daimler kein eigenes Werk in den Vereinigten Staaten, sie müssen also alle Fahrzeuge importieren.
Vor diesem Hintergrund wird es natürlich schwer, den Abstand zu Mercedes Benz und BMW zu verringern. Im vergangenen Jahr sind die beiden schärfsten Konkurrenten den Ingolstädtern sogar weiter davongefahren.