Türkei, Griechenland, Mallorca – oder doch lieber Mauritius und die Seychellen: eine kleine Auswahl der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen 2023. Denn die Reiselust ist nach den mauen Corona-Jahren weiterhin groß. Der Deutsche Reiseverband (DRV) bilanziert für das abgelaufene Touristikjahr insgesamt sieben Prozent mehr Umsatz als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Zugleich fällt auf, dass laut DRV rund 15 Prozent weniger Pauschalreisen als 2019 gebucht wurden. Diese Kombination aus mehr Umsatz bei weniger Reisen hat einen Grund: Die Preise sind weiter gestiegen – und Urlaub wird für manche zu einem Luxus, den man sich leisten (können) muss.
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Vergleichsportal: Pauschalreisen wurden um elf Prozent teurer
Wie das Vergleichsportal Check24 ausgerechnet hat, kosteten Pauschalreisen in den Sommerferien 2023 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich noch einmal elf Prozent mehr. "Unter anderem wegen Inflation, hohen Kerosinpreisen, gestiegenen Personalkosten sowie der ungebrochen großen Nachfrage", erklärt Martin Zier, Geschäftsführer für Pauschalreisen bei Check24. Dem Vergleichsportal zufolge gaben die Menschen aus Bayern im Schnitt am meisten Geld dafür aus.
Auch Reisekonzerne wie Tui oder Dertour profitierten nach eigenen Angaben von der großen Nachfrage, Airlines wie die Lufthansa, Ryanair und Easyjet vermeldeten zum Teil Rekorde bei Passagierzahlen und Gewinn.
Wer kann und will sich Urlaub noch leisten?
Doch gerade Familien bekommen inzwischen die Folgen der gestiegenen Preise zu spüren, beobachtet Heike Niederberghaus. Sie betreibt 36 Reisebüros in ganz Deutschland mit Marken wie Travel Overland und Explorer. "Die eine oder andere Familie muss sich überlegen, in welchem Umfang sie sich Urlaub noch leisten kann – hier sehen wir tatsächlich eine Veränderung", berichtet Niederberghaus.
Frühbucherrabatt: Meist bis Ende Januar möglich
Sie rät deshalb mit Blick auf den Preis, bereits früh den Urlaub für 2024 zu planen: Zum Teil ließen sich derzeit bei Hotels bis zu 50 Prozent Ermäßigung ergattern. "Frühbuchen lohnt sich", sagt Niederberghaus, denn die Hoteliers und Reiseveranstalter seien wieder verstärkt an Planungssicherheit interessiert. Etwa bis Ende Januar dürften deshalb Kundinnen und Kunden von solchen Frühbucherrabatten profitieren.
Preise bleiben hoch – trotzdem wollen viele 2024 mehr für den Urlaub ausgeben
Sinkende Preise für den weiteren Jahresverlauf sind nach Auskunft der Branche hingegen nicht zu erwarten. Der Deutsche Reiseverband rechnet damit, dass die Preise stabil bleiben oder moderat steigen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte unlängst angekündigt: "Die Ticketpreise bleiben hoch, wie andere Preise auch."
Dem Reisefieber der Deutschen tut das aber offenbar keinen Abbruch. Etwa ein Drittel von Ihnen will nach einer Umfrage der Portals Kayak 2024 mehr reisen als 2023. Zwei Drittel sind demnach sogar bereit, an anderer Stelle zu sparen, um sich den Urlaub finanzieren zu können, zum Beispiel bei neuer Kleidung, beim Friseur oder beim Restaurantbesuch.
Auch nach Bayern kamen 2023 wieder viele Touristen
Dabei ist auch der Urlaub in Deutschland weiterhin beliebt, was sich auch bei den bayerischen Hoteliers bemerkbar machte. Laut dem Bayerischen Tourismusministerium besuchten von Juni bis August dieses Jahres 12,8 Millionen Gäste den Freistaat, womit beinahe wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht wurde (-0,2 Prozent).
Für das kommende Jahr ist die Branche beim Inland-Urlaub ebenfalls zuversichtlich. "Die Stimmungs- und die Buchungslage für 2024 sind bislang sehr gut", berichtet Norbert Kunz, der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes.
Neben Pauschalreisen sind auch Rundreisen wieder beliebter
"Die Menschen wollen wieder etwas erleben nach Corona", spürt auch Heike Niederberghaus in ihren Reisebüros. Verstärkt nachgefragt würden deshalb mittlerweile wieder Rundreisen, bei denen sich besonders in Land und Kultur eintauchen ließe.
Bei Fernreisen seien derzeit unter anderem die Karibik, Japan und Lateinamerika beliebt. Und natürlich dürften auch 2024 wieder die Klassiker das Rennen machen, man ahnt es schon: die Türkei, Griechenland und Mallorca.
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