"Es gibt auch formal legale Möglichkeiten, um an Informationen zu kommen", sagte Maaßen in Berlin, illegale Maßnahmen erübrigten sich dann:
"Man braucht keinen Spionageangriff mehr durchzuführen (...), wenn man das Unternehmen aufkaufen kann." Hans-Georg Maaßen, Präsident Bundesamt für Verfassungsschutz
Das Beispiel Kuka
Maaßen wies besonders auf chinesische Konzerne hin, die in Deutschland Firmen aufkaufen. Schon die mehrheitliche Übernahme des Augsburger Roboterbauers Kuka 2016 durch den chinesischen Haushaltsgeräte-Konzern Midea habe das Problem deutlich gemacht. Neben positiven Effekten von Investitionen, etwa für Arbeitsplätze, sei immer auch das "innerstaatliche Sicherheitsrisiko" zu beachten.
Jedes chinesische Unternehmen sei zur Zusammenarbeit mit chinesischen Geheimdiensten verpflichtet, sagte Maaßen. So könnten sensible Daten auch an den chinesischen Staat abfließen. Teils gebe es in Firmen sogar Parteikomitees, über die der Staat Einfluss nehmen könne.
Warnung vor der "Cyberbombe"
Insgesamt nehme die Bedrohung insbesondere im Bereich Wirtschaftsspionage zu, sagte Maaßen. Neu sei, dass es zunehmend nicht mehr nur um das Ausspähen von Konkurrenten gehe, sondern auch um Sabotage und Vorbereitungen für mögliche politische Auseinandersetzungen. Unternehmen sollten geschwächt werden, um zum geeigneten Zeitpunkt eine "Cyberbombe" hochgehen zu lassen.