Die Zukunft der Siemens-Schienentechnik ist inzwischen Thema der Spitzenpolitik. Wie die Zeitung Les Echos berichtet, hat die französische Regierung im Berliner Kanzleramt eine mögliche Fusion mit Alstom sondiert. Beide Regierungen seien grundsätzlich für einen solchen Deal. Konkret würde Siemens seine Eisenbahnsparte bei Alstom integrieren, dafür aber dann die Mehrheit an dem französischen Konzern übernehmen, der auch den Schnellzug TGV herstellt. Bei Siemens will man dies nicht kommentieren. Damit hätten die Münchener zwei Optionen.
Alstom oder Bombardier?
Denn schon seit längerem laufen auch Gespräche mit Bombardier. Hier berichteten Insider von der Option, zwei Gemeinschaftsunternehmen zu gründen: Eines für den Bau von Zügen und Lokomotiven, ein weiteres für Signaltechnik. Allerdings ist zu hören, dass die Gespräche immer wieder stockten, etwa wegen Fragen der Mehrheiten und des Kartellrechts.
Siemens befürchtet ungleichen Wettkampf auf dem Weltmarkt
Siemens-Chef Joe Kaeser gilt grundsätzlich als Freund einer Bahntechnik-Fusion hin zu einem westlichen Branchenchampion. Seit vor zwei Jahren in China ein staatlich gelenkter Schienentechnikriese entstand, befürchtet der Siemens-Chef einen ungleichen Wettkampf auf dem Weltmarkt.