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Steigende Preise nach Air Berlin-Pleite befürchtet

Steigende Preise nach Air Berlin-Pleite befürchtet

Nach dem Insolvenzantrag von Air Berlin deutet vieles darauf, dass Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft zerschlagen wird. Einen großen Teil der Flotte würde sich gerne die Lufthansa sichern. Kritiker sehen darin eine Gefahr. Von Stephan Lina

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Gefahr einer marktbeherrschenden Stellung der Lufthansa sehen Kritiker in steigenden Ticketpreisen. So ist für den Geschäftsreiseverband VDR die Lage eindeutig: Wenn die Lufthansa einen Wettbewerber von einer Strecke verdrängt, dann steigen die Preise. In einem Interview mit dem "Spiegel" nennt Verbands-Vizepräsident Ralph Retting als Beispiele die Verbindungen von Frankfurt nach Hamburg und von München nach Münster. Nach dem Rückzug von Air Berlin als einzigem Konkurrenten auf diesen Strecken habe die Lufthansa die Preise um 40 bis 60 Prozent angehoben. Ähnliches befürchtet der VDR, sollte die Lufthansa große Teile von Air Berlin zugeschlagen bekommen.

Prüfung durch Kartellbehörden gefordert

Die Reiseprofis fordern deshalb, die deutschen und europäischen Kartellbehörden müssten jede Strecke auf mögliche Monopole abklopfen. Branchenexperten nennen hier unter anderem die Verbindung von München nach Berlin, wo bisher noch Wettbewerb zwischen Lufthansa und Air Berlin herrscht. Offen ist hier allerdings, wie sich gerade Geschäftskunden ab dem Winter verhalten werden. Dann soll die neue ICE-Strecke in den Linienbetrieb gehen.