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Symbolbild: Belegschaftsaktien

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Studie zu Belegschaftsaktien: Pro und contra

In einem Berliner Appell haben sich 60 Firmen dafür stark gemacht, dass der Staat die Beteiligung der Mitarbeiter an ihrer Firma stärker fördern sollte. Die Hans-Böckler-Stiftung hat eine Studie zu Belegschaftsaktien vorgelegt. Von Birgit Harprath

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Nicht nur für den Betrieb arbeiten, sondern auch einen Anteil an ihm besitzen: die Idee ist alt und durchaus verbreitet. Rund 70 Prozent der börsennotierten Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Aktien zu besonderen Konditionen an. Der Staat fördert das sogar. Auf Anteile bis zu 360 Euro im Jahr fallen keine Steuern und Sozialabgaben an. Laut Studie der Böckler-Stiftung lassen sich viele Firmen darauf ein, weil sie die Beschäftigten motivieren wollen. Immerhin bekommen die nicht nur das Gehalt überwiesen, sondern profitieren vom guten Börsenkurs.

Doppeltes Risiko

Immer noch sehr oft allerdings bleibt der Kreis derer, denen Belegschaftsaktien angeboten werden, begrenzt. So nutzen gerade kleinere Unternehmen das Instrument, um Führungskräfte zu binden. Aber auch in den DAX-Konzernen ließe sich das Potenzial noch ausbauen, so die Studie. Die Autoren warnen aber auch: Die Arbeitnehmer tragen ein doppeltes Risiko. Geht es der Firma schlecht und der Börsenkurs fällt, dann verlieren ihre Aktien an Wert. Und unter Umständen ist am Ende auch noch ihr Arbeitsplatz weg. Ein wirkliches Mitspracherecht beim Unternehmen haben sie eigentlich auch nicht. Dafür sind ihre Stimmrechte zu gering. Und dass die Belegschaft ihre Anteile in Vereinen bündelt wie bei Siemens, Adidas oder Evonik, ist eher die Ausnahme.