"Wir werden mit betrieblichen Aktionen beginnen, die für die Bürgerinnen und Bürger gar nicht so wahrnehmbar sind", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske zum heutigen Ende der Friedenspflicht. Diese Aktionen sollen in den Betrieben ein Signal setzen, so Bsirske im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2.
"Wir stehen ja noch am Anfang dieser Tarifauseinandersetzung, auch wenn in der ersten Verhandlungsrunde die Positionen noch erkennbar weit auseinander lagen." Verdi-Chef Frank Bsirske
Die Warnstreiks würden sich in den nächsten Tagen "von Nord nach Süd entwickeln, aber wie gesagt, auf einem noch sehr niedrigen Level".
"An Festtagsstimmung teilhaben lassen"
Bsirske erneute seine Forderung nach einem Lohnplus von sechs Prozent für die Beschäftigen von Bund und Kommunen.
"Wir sind in einer Phase, wo die deutsche Wirtschaft brummt. Es ist die Rede von Feiertags- und Festtagsstimmung und von goldenen Zeiten für die deutsche Wirtschaft." Frank Bsirske
Der Verdi-Chef weiter: "Wir denken, dass es an der Zeit ist, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Beschäftigten im öffentlichen Dienst an dieser Festtagsstimmung teilhaben zu lassen."
Bsirske warnte vor einem zu großen Einkommensunterschied zwischen den Beschäftigten im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft. Bei schlechterer Bezahlung hätte der öffentliche Dienst Probleme, qualifiziertes Personal zu finden.
"Keine schlechten Erfahrungen" mit Seehofer
Optimistisch zeigte sich der Verdi-Chef hinsichtlich möglicher Verhandlungen mit dem designierten Innenminister Horst Seehofer (CSU). "Ich bin mir sicher, dass es gelingen wird, zu einer sachlichen, lösungs- und ergebnisorientierten Verhandlungsführung zu kommen." Seine Erfahrungen mit Seehofer seien "keine schlechten."