Mit dem neuen Werk der Schaltbau AG in Velden an der Vils im Landkreis Landshut geht eine der weltweit ersten Fabriken in Betrieb, die nach Unternehmensangaben kein Kohlendioxid ausstoßen. In dem Werk arbeiten nach den Worten von Vorstandsvorsitzendem Jürgen Brandes rund 320 Mitarbeiter. Sie stellen Sicherungsteile für Personenzüge und Bahnübergänge sowie für Elektro-Schnellladesäulen her.
PV-Anlage statt Gasleitung
Der Öffentlichkeit wird das Werk heute bei einem Mitarbeiterfest und morgen bei einem "Tag der offenen Tür" präsentiert. Vorstandsvorsitzender Brandes sagte im BR-Interview, dass die Schaltbau AG mit dem neuen Werk ein Zeichen setzen wolle für kostengünstige und klimaschützende Produktion in Deutschland – und das in Zeiten der Diskussion über eine mögliche Deindustrialisierung des Landes.
"Erst mal haben wir uns entschieden, kein Gasrohr in die Fabrik nach Velden zu legen. Stattdessen haben wir das gesamte Dach mit Solarzellen ausgestattet." Jürgen Brandes, Vorstandsvorsitzender der Schaltbau AG
Großer Stromspeicher im Werk
Aber damit nicht genug: Ein Batteriespeicher im Keller sorge demnach, dass 70 Prozent der benötigten Energie über die Solarzellen erzeugt wird. Laut Brandes produziert die Photovoltaik-Anlage pro Jahr 1.600 MWh Strom und spart dadurch 35 Prozent der jährlichen Energiekosten. 300 Kilowattstunden Strom können in der Batterie gespeichert werden. Insgesamt hat das Unternehmen 60 Millionen Euro in Velden investiert.
Vorbild für andere Firmen
Brandes ergänzte, dass das Werk in Velden auch vom Autobauer BMW zum Vorbild genommen werde, der 2025 im ungarischen Debrecen eine Fabrik für Elektroautos mit ähnlichen Ansprüchen an die Klimafreundlichkeit fertigstellen will.
Im Audio: Der Vorstandsvorsitzende der Schaltbau AG Jürgen Brandes im Interview
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