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Matabele-Ameisen tragen eine erbeutete Termite zurück ins Nest

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Würzburger Forscher: Ameisen haben ein Navi

Würzburger Forscher: Ameisen haben ein Navi

Ameisen nehmen nicht immer den kürzesten Weg, wenn sie es eilig haben. Ihr "Navigationssystem" bringt sie bisweilen schneller ans Ziel, indem es sie Umwege laufen lässt. Das haben Würzburger Biologen herausgefunden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die afrikanischen Matabele-Ameisen haben Termiten als Leibspeise. Um ihre Vorratskammern zu füllen, gehen sie zwei bis vier Mal am Tag auf Raubzüge: 200 bis 600 Tiere ziehen in Kolonnen los, überfallen Termiten an ihren Futterstellen und schleppen sie zurück ins Nest, wo sie ihre Opfer am Ende fressen.

Ameisen wählen den schnellsten Weg

Bevor die Ameisen einen Raubzug starten, schicken sie Späher los. Die suchen nach Termitenfutterstellen, laufen dann zurück zum Nest und mobilisieren ihre Kameradinnen. Auf dem Rückweg zum Nest legen die Späher eine bemerkenswerte Routenplanung an den Tag: Sie wählen nicht den kürzesten, sondern den schnellsten WegVerläuft der direkte Rückweg zum Nest zum Beispiel durch ein Areal, das dicht mit Gräsern bewachsen ist, bevorzugen die Späher Umwege über offenes Gelände. Dort können sie doppelt so schnell laufen und das lohnt sich: Obwohl sie nicht den kürzesten Weg nehmen, sind sie deutlich schneller. Ihre Laufzeit zurück zum Nest verringert sich im Schnitt um 35 Prozent.

Einzelne Tiere entscheiden über Verlauf des Weges

Herausgefunden haben das die Biologen Erik T. Frank, Philipp Hönle und Karl Eduard Linsenmair vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Ihre Ergebnisse haben sie im Journal of Experimental Biology veröffentlicht. Was die Würzburger Biologen außerdem erstaunt hat: Bei den Matabele-Ameisen wird die Entscheidung über den einzuschlagenden Weg nicht im Kollektiv, sondern von einzelnen Tieren getroffen. "Damit haben wir den ersten Nachweis einer zeitoptimierten Wegintegration durch einzelne Individuen im Ameisenreich erbracht", sagt Frank, der inzwischen als Postdoc an der Universität Lausanne forscht.