Bereits seit Ende Mai 2021 ist der Coronavirus-Impfstoff von Biontech auch für Jugendliche ab 12 Jahre zugelassen, seit Ende November für 5- bis 11-Jährige. Erwachsenen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Mitte November 2021 eine Auffrischungsimpfung, unter anderem wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante bereits drei Monate nach der zweiten Impfdosis. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sprach die STIKO am 13. Januar 2022 ein Empfehlung für eine Booster-Impfung aus. Sie sollen ebenfalls drei Monate nach der zweiten Impfdosis eine dritte Dosis zur Auffrischung erhalten.
Impfung schützt Kinder und Jugendliche besonders gut
Je jünger der Impfling, desto besser ist die Immunreaktion. Bei Blutuntersuchungen war die Antikörperkonzentration bei Kindern anderthalb Mal so hoch wie bei Geimpften zwischen 16 und 25 Jahren. Eine hohe Antikörperkonzentration spricht für einen effektiven Impfschutz und dafür, dass dieser längere Zeit anhält. Kinder und Jugendliche ohne Risikofaktoren haben zudem sehr selten einen schweren Krankheitsverlauf.
Minderjährige können sich allerdings mit dem Coronavirus infizieren und es weitergeben, auch wenn sie nur leichte oder gar keine Symptome zeigen. Das ist eine Gefahr für Menschen mit Risikofaktoren, besonders in ihrem engeren Umfeld. Vor der generellen Booster-Empfehlung der STIKO für Jugendliche konnte daher bereits "in Einzelfällen bei beruflicher Indikation (z.B. Tätigkeit im Seniorenheim oder Krankenhaus) auch bei Jugendlichen erwogen werden."
Boostern auch ohne STIKO-Empfehlung
Die STIKO hatte schon bisher eine Covid-19-Impfung allen 12- bis 17-Jährigen empfohlen. Bei 5- bis 11-Jährigen gilt das weiterhin nur für diejenigen mit Vorerkrankungen. Nach ärztlicher Aufklärung können aber auch die Jüngeren geimpft werden. Zugelassen ist für alle Unter-18-Jährige nur der Impfstoff von Biontech. Bei den 5- bis 11-Jährigen ist die Impfstoff-Dosis auf ein Drittel reduziert. Eine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung für diese Altersgruppe gibt es von der STIKO derzeit nicht.
Die 12- bis 17-Jährigen konnten übrigens schon vor der Empfehlung der STIKO geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte bereits Ende Dezember 2021 in einem Schreiben klargestellt, dass Auffrischungsimpfungen ab 12 Jahren unabhängig von den Empfehlungen der STIKO zulässig sind. Bei einem möglichen Impfschaden bestehe Anspruch auf Versorgung.
Sicherheit für Ärzte
Das bayerische Gesundheitsministerium wies ebenfalls darauf hin, dass auch Jugendliche unter 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff von Biontech erhalten können. Ärzte gingen also bei einer Impfung also nicht das Risiko ein, dass sie bei schweren Nebenwirkungen haftbar gemacht werden konnten. Sie mussten sich aber entscheiden, ob sie der STIKO-Empfehlung folgen oder Minderjährigen eine dritte Coronavirus-Impfdosis verabreichen, auch wenn eine STIKO-Empfehlung dafür noch fehlte.
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