Neben Krebs- und Lungenerkrankungen sowie Diabetes gehören unter anderem auch Herzkreislauferkrankungen zu den stark verbreiteten Krankheiten. Dabei handelt es sich um besonders häufige Krankheiten, die deshalb sogar gesundheitsökonomisch relevant sind. Das heißt, dass das Leiden auch die öffentliche Gesundheitsvorsorge und -politik beeinflusst. Und Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, gehört mit zu den häufigsten Krankheits- und Todesursachen weltweit.
Zahl der an Bluthochdruck Erkrankten hat sich verdoppelt
Nun geht aus der ersten umfassenden globalen Analyse der Trends bei der Verbreitung, Erkennung, Behandlung und Kontrolle von Bluthochdruck hervor: Die Zahl der Erwachsenen im Alter von 30 bis 79 Jahren, die an Bluthochdruck leiden, ist in den letzten 30 Jahren von 650 Millionen auf 1,28 Milliarden gestiegen. Sie hat sich damit also nahezu verdoppelt.
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Erkrankt – aber fast jeder Zweite weiß nichts davon
Dies ist in erster Linie auf das Bevölkerungswachstum und die Überalterung der Bevölkerung zurückzuführen. Und dabei ist die erstaunliche Erkenntnis des Teams des Imperial College in London und der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Fast jeder zweite Mensch, der an Bluthochdruck leidet, weiß gar nichts von seiner Krankheit.
Bluthochdruck: Deutschland hat starken Rückgang
Doch es gibt auch Positives zu vermelden. So liegt Deutschland auf Platz eins der Länder mit dem stärksten Rückgang von Blutdruckerkrankungen zwischen 1990 und 2019 – und zwar mit einer Abnahme um ganze 18 Prozentpunkte bei den Frauen und sogar um 19 bei den Männern. Das hat wohl unter anderem auch mit der Behandlungsrate bei Bluthochdruck zu tun. Besonders bei den Männern in Deutschland hat sich diese wesentlich verbessert: Nach Korea, Kanada und Costa Rica liegt die Bundesrepublik hier auf Platz vier mit einer Steigerung um 39 Prozentpunkte.
Insgesamt gehörten Kanada, Peru und die Schweiz im Jahr 2019 zu den Ländern mit der weltweit geringsten Häufigkeit von Bluthochdruckerkrankungen. Während einige der höchsten Raten bei Frauen in der Dominikanischen Republik, Jamaika und Paraguay und bei Männern in Ungarn, Paraguay und Polen zu verzeichnen waren.
Beim Blutdruck ist die Arbeit des Herzens entscheidend
Wir Menschen brauchen einen Blutdruck, damit das Blut über Arterien, Venen und Kapillaren in unserem Körper zirkulieren kann. Üblicherweise erfolgt die Regelung des Blutdrucks dabei von selbst. Bei manchen Menschen jedoch ist der Druck in den Gefäßen zu hoch: In aller Regel sprechen Mediziner dann von Bluthochdruck, wenn der entsprechende Messwert dauerhaft über 140/90 mmHg liegt. Dabei gibt der erste der beiden Werte den sogenannten systolischen Druck an, also wenn sich das Herz zusammenzieht. Der zweite Wert spiegelt den sogenannten diastolischen Druck wider und bezieht sich auf den entspannten Herzmuskel.
Gesunde Ernährung: So bekämpft man die Erkrankung
Bluthochdruck erhöht auf Dauer das Risiko für lebensbedrohliche Herz-, Hirn- und Nierenprobleme. Jährlich sterben aufgrund von Bluthochdruck weltweit 8,5 Millionen Menschen an einer Folgeerkrankung. Laut WHO gibt es billige und wirksame Medikamente gegen Bluthochdruck. Und auch der Lebensstil kann sich darauf auswirken: So schadet unter anderem zu viel Salz der Herzkreislauf-Gesundheit. Die Nieren werden belastet, viele Menschen reagieren mit Bluthochdruck und das Risiko für eine Herzschwäche steigt. Wer hingegen viel Obst auf den Speiseplan packt, kann das Bluthochdruck-Risiko gar um bis zu 70 Prozent senken. Und auch regelmäßige sportliche Betätigung kann helfen. Man kann also durchaus einiges für die eigene Herzkreislauf-Gesundheit tun.
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