Das Bild zeigt ein fossiles Skelett eines Exemplars des Dinosauriers Tyrannosaurus Rex.
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Definitiv ausgestorben: der Tyrannosaurus Rex. Forscher wollen wissen, warum die Nichtvogeldinosaurier am Ende der Kreidezeit verschwanden.

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Den Dinosauriern ging es schon vor dem Massenaussterben schlecht

Den Dinosauriern ging es schon vor dem Massenaussterben schlecht

Vor rund 66 Millionen Jahren starben die Dinosaurier fast komplett aus. Nun berichtet ein Forscherteam: Um die Artenvielfalt der Dinosaurier war es schon Jahrmillionen zuvor nicht gut bestellt.

Die Dinosaurier sind vor rund 66 Millionen Jahren ausgestorben. Das ist etwas, worauf sich die Wissenschaft einigen kann. Die Details dieses Massenaussterbens am Übergang von der Kreidezeit zum Paläogen sind allerdings mal mehr, mal weniger heftig wissenschaftlich umstritten – und auch, was in den Jahrmillionen davor geschah. Nun fügt ein Forscherteam im Fachmagazin „Nature Communications“ ein neues Puzzlestück hinzu. Demnach war es um die Dinosaurier schon vor ihrem völligen Verschwinden nicht gut bestellt. Die Artenvielfalt der Nichtvogeldinosaurier hätte schon zehn Millionen Jahre lang vor ihrem endgültigen Aussterben abgenommen.

Nichtvogeldinosaurier am Ende der Kreidezeit ausgestorben

Eine kurze Begriffserklärung: Wenn hier von „Dinosaurier“ die Rede ist, sind streng genommen die Nichtvogeldinosaurier gemeint. Denn alle Vögel sind Dinosaurier. Ihre Vorfahren überlebten das Massenaussterben, während die Nichtvogeldinosaurier samt und sonders ausstarben. Warum, ist nicht geklärt. Auch ist nicht geklärt, wie genau jenes Massenaussterben vonstattenging. Zuvor hatten die Dinosaurier rund 170 Millionen Jahr die Geschicke der belebten Erde gelenkt. Sie waren die vorherrschende Lebensform der terrestrischen Ökosyteme, während Säugetiere inklusive der Vorfahren des modernen Menschen Homo Sapiens, ein Schattendasein fristeten und Pflanzen überhaupt erst das Blühen für sich entdeckten.

Wahrscheinlich war ein Asteroideneinschlag für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich

Vor rund 66 Millionen aber verschwanden Nichtvogeldinosaurier von der Bühne der Erdoberfläche. Als Fossilien können sie danach nicht mehr nachgewiesen werden. Inzwischen sind sich Forscherinnern und Forscher weitgehend einig, dass es der Einschlag eines Asteroiden war, der ihnen den Garaus machte. Dieser mächtige Asteroid, von dem heutzutage unter anderem der Chicxulub-Krater in Mexiko sowie eine dünne Schicht von Iridium auf der ganzen Erde zeugt, hätte die klimatischen Bedingungen der Erde so abrupt verändert, dass die Lebensräume der Nichtvogeldinosaurier zerstört wurden. Ob dieses Massenaussterben Wochen, Monate, Jahre und Jahrzehnte oder sogar noch länger dauerte, ist nicht bekannt. Dafür ist die zeitliche Auflösung beispielsweise anhand von Fossilienfunden zu grob.

Unklar ist, wie es um die Dinosaurier vor ihrem Massenaussterben bestellt war

Worüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch immer wieder debattieren, ist die Frage, wie es um die Nichtvogeldinosaurier als Ganzes vor jenem schicksalhaften Asteroideneinschlag bestellt war. Ging es den Dinosauriern prächtig – bis zu jenem Tag, als ein rund 10-Kilometer großer Brocken auf der Erdoberfläche einschlug? Oder befanden sie sich bereits auf einem evolutionär absteigenden Ast? Das würde ein wenig begreiflicher machen, dass ihnen ein derartiges Ereignis den Garaus machte. Andere Lebewesen wie gefiederte Dinosaurier, blühende Pflanzen oder Säugetiere konnten das Ereignis offensichtlich überstehen.

Forscher um Fabien Condamine von der französischen Université de Montpellier kommen zu letzterem Schluss. Laut ihrer Analyse verringerte sich die Artenvielfalt der Dinosaurier schon rund 10 Millionen Jahre lang, bevor vor 66 Millionen Jahren dann das Massenaussterben abrupt einsetzte. Die Artenvielfalt verringert sich, wenn mehr Arten aussterben, als neue entstehen. Condamine und seine Kollegen analysierten dafür 1.600 Dinosaurier-Arten aus sechs verschiedenen Familien von Dinosauriern. In ihrer weiteren Analyse versuchten die Forscher, dafür Gründe zu identifizieren und stießen auf klimatische Bedingungen. Demnach hätte sich das globale Klima beginnend mit der späten Kreidezeit, die vor hundert Millionen Jahren einsetzte, abgekühlt.

Pflanzenfresser und das Problem der mangelnden Artenvielfalt bei Dinosauriern

Darüber hinaus zeigte die Analyse, dass die Pflanzenfresser unter den Dinosauriern tendenziell zuerst verschwanden. Verantwortlich dafür könnten ausgerechnet pflanzenfressende Dinosaurier selbst sein. Die Gruppe der Hadrosaurier, die auch Pflanzenfresser waren, waren als Gruppe extrem erfolgreich und hätten so die anderen Pflanzenfresser verdrängt. Das habe dazu geführt, dass auch bei allen anderen Nichtvogeldinosauriern die Artenvielfalt schrumpfte.

Und so kommen die Wissenschaftler zum Schluss, dass diese Faktoren dazu beigetragen haben könnten, dass die Nichtvogeldinosaurier nicht das nötige biodiverse und evolutionäre Rüstzeug hatten, um sich als Klasse von dem Asteroideneinschlag zu erholen. Dann wäre es ein Fall des Aussterbens aufgrund von mangelnder Vielfalt gewesen.

Wie war es um die Artenvielfalt bei den Dinosauriern vor dem Asteroideneinschlag bestellt?

Was man in diesem Zusammenhang aber auch nicht verschweigen sollte: Die Debatte, wie es um die Dinosaurier als Ganzes vor dem Tag X des Asteroideneinschlags bestellt war, ist nicht neu. Für jeden Forschungsartikel, der wie die vorliegende Arbeit zum Schluss kommt, dass es den Dinosauriern als Klasse nicht gut ging, gibt es einen anderen Forschungsartikel, der das Gegenteil herausgefunden haben will. All diese Analysen basieren auf einem fossilen Bestand, der unvollständig ist. Ein statistisches Modell, um die Artenvielfalt der Dinosaurier zu berechnen, kann zwar sehr ausgeklügelt sein. Die Daten, auf denen es beruht, bleiben aber unvollständig. Denn nicht von allen Dinosauriern sind Überreste gefunden worden oder erhalten geblieben. Oder, wie die Forscher selbst in ihrem Artikel schreiben: „Es besteht kein wissenschaftlicher Konsens darüber, ob die Zahl der Dinosaurier bereits vor ihrem Aussterben im Rückgang war.“

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