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Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren für den Corona-Impfstoff von Hipra begonnen.

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EU-Arzneimittelbehörde prüft Corona-Impfstoff von Hipra

EU-Arzneimittelbehörde prüft Corona-Impfstoff von Hipra

Die EU-Arzneimittelagentur EMA hat für den Corona-Impfstoff des spanischen Herstellers Hipra ein beschleunigtes Prüfverfahren gestartet. Er ist als Booster für Menschen vorgesehen, die schon eine vollständige Grundimmunisierung erhalten haben.

Die offizielle Bezeichnung des Coronavirus-Impfstoffs von Hipra lautet PHH-1V. Er soll bei Auffrischungsimpfungen zum Einsatz kommen bei jenen, die vorher bereits mit mRNA- und/oder Vektorimpfstoffen geimpft worden sind. Vorläufige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das Vakzin auch gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante wirkt.

Der Hipra-Impfstoff basiert auf einem gentechnisch hergestellten Protein, das zwei Versionen eines Teils des Spike-Proteins enthält. Die eine Version stammt vom Spike-Protein der Alpha-Variante, die andere von der Beta-Variante. Das Spike-Protein befindet sich auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 und wird vom Virus verwendet, um in die Körperzellen einzudringen. Zur Stärkung der Immunantwort enthält der Impfstoff als Adjuvans eine Mischung chemischer Substanzen namens MF59C.1. Diese ist auch in anderen Impfstoffen enthalten. Nach der Impfung soll der Körper Antikörper und T-Zellen entwickeln, die bei einer Infektion das Virus töten und infizierte Zellen vernichten. Ein Vorteil des Hipra-Impfstoffs ist, dass er bei relativ hohen Temperaturen von zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden kann.

Der Hersteller hatte nach Angaben der EMA erste Ergebnisse aus Labor- und klinischen Studien vorgelegt, auf deren Grundlage das Prüfverfahren gestartet wurde. In diesem sogenannten Rolling Review-Verfahren werden Ergebnisse von Studien bereits bewertet, auch wenn noch nicht alle Resultate vorliegen und kein Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Wie lange die Prüfung dauern wird, ist nach Angaben der EMA noch nicht abzusehen.

Zur Zeit sind noch vier weitere Impfstoffe im EMA-Prüfverfahren. Sie stammen von den Herstellern Valneva und Sanofi Pasteur aus Frankreich sowie Sinovac aus China. Auch der Impfstoff Sputnik V aus Russland befindet sich weiterhin im Prüfverfahren. Zugelassen sind in der EU bislang fünf Corona-Impfstoffe: Die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, die Vektorimpfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca sowie der proteinbasierte Impfstoff von Novavax.

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