Dunkle Wolken ballen sich am Himmel, es grollt und donnert - und dann geht es los! Wenn man einen Donner wahrnimmt, ist das Gewitter nicht weiter als zehn Kilometer entfernt. Wenn zwischen Donner und Blitz nur noch zehn Sekunden und weniger ist, besteht akute Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, so der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE).
Falsch: Flach auf den Boden legen
Die häufigsten Fehler bei einem Gewitter sind, mit großen Schritten wegzulaufen oder sich flach auf den Boden zu legen - beides bietet dem Blitz eine breite Angriffsfläche.
Richtig: In die Hocke gehen
Der sicherste Platz bei einem Gewitter ist ein festes Gebäude oder ein geschlossenes Auto, so der Deutsche Feuerwehrverband. Wer von einem Gewitter überrascht wird und nirgends mehr Schutz suchen kann, sollte in die Hocke gehen - idealerweise in einer natürlichen Bodensenke. Die optimale Stellung: kauernd, die Füße nah zusammen, die Arme um die Knie, Kopf einziehen, den Kontakt zum Boden so klein wie möglich halten. Das reduziert die Gefahr beträchtlich. Wichtig ist, nicht der höchste Punkt im Gelände zu sein. Außerdem sollte man darauf achten, nicht in Gruppen Schutz zu suchen, sondern einzeln. Man sollte mindestens einen Meter oder besser noch mehr Abstand zu anderen Menschen einhalten.
Hände weg von metallenen Gegenständen
Sobald ein Gewitter aufzieht, Finger weg von metallenen Gegenständen wie Regenschirm, Wanderstöcken, Golfschlägern und Karabiner. Metall leitet den Strom besonders gut weiter. Diese Dinge gehören deshalb mindestens fünf Meter weit weg. Achtung: Auch Handy, Geldbeutel und Schlüssel enthalten Metall.
Lebensgefährlicher Merkspruch: "Buchen sollst du suchen ..."
Der Blitz schlägt meistens in die höchste Erhebung ein. Gefährlich sind alleinstehende Bäume, Baumgruppen, Masten oder Bergspitzen. Hier sollte man einen Mindestabstand von zehn Metern einhalten, in den Bergen auch bedeutend mehr. Denn auch wer sich nur in der Nähe eines Blitzeinschlags aufhält, kann noch vom Blitz getroffen werden - wenn auch indirekt. Der Blitzstrom breitet sich an der Einschlagstelle kreisförmig in alle Richtungen im Boden aus und verliert dabei an Stärke. Sind die Füße - zum Beispiel beim Wegrennen - weit auseinander, dann besteht zwischen ihnen ein Spannungsunterschied und der Strom kann durch den Körper fließen. Das kann zu lebensbedrohlichen Folgeerscheinungen führen - wie zum Beispiel Herzstillstand.
Im Video: Überleben am Berg bei Gewitter
Überleben am Berg bei Gewitter
Auf und im Wasser: Sofort raus aus dem Wasser
Ist man mit dem Segelboot unterwegs, sind Masten Blitzfänger. Wassersportler sollten sich bei herannahendem Gewitter sofort an Land begeben. Auch Schwimmer müssen unverzüglich aus dem Wasser, denn dort kann sich der Blitzstrom gut verteilen. Ein im Wasser langgestreckter Körper weist so starke Spannungsunterschiede auf, dass der Strom hindurchfließt. Das führt zu schweren Verletzungen oder gar zum Herzstillstand.
Wie sicher ist man bei Gewitter im Auto?
Michael Faraday (1791 bis 1867) war ein englischer Physiker und Chemiker. Er wies nach, dass elektrische Ströme immer an der Außenseite von metallischen Körpern abfließen und keine elektrischen Effekte auf das Innere des Käfigs einwirken - das gilt auch für Blitze. So bieten Autos, Flugzeuge, Züge oder Seilbahngondeln als sogenannte "Faradaysche Käfige" Schutz bei Gewitter.
Radler und Motorradfahrer: Weg vom Zweirad!
Rad- und Motorradfahrer sollten bei einem Gewitter sofort absteigen und einen Mindestabstand von fünf Metern zwischen sich und ihren metallenen und damit leitenden fahrbaren Untersatz bringen. Dass die Gummireifen schützen, ist ein Irrglaube. Am besten, man sucht ein Gebäude auf oder verhält sich genauso wie ein Fußgänger, der von einem Gewitter überrascht wird.
Dieser Artikel ist erstmals am 8. Juli 2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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