Humane Papillomviren (HPV) können „Feigwarzen“ und Gebärmutterhalskrebs auslösen. Eine Impfung gegen die Viren hilft. Darauf deuten vor allem neue Längsschnittstudien aus Australien hin. Dort sind fast alle jungen Mädchen geimpft.
„Die HPV-Impfung schützt mit hoher Gewissheit vor Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Die Impfung ist überaus sicher.“ (Cochrane-Institut)
Zu diesem Ergebnis kommt jetzt auch das unabhängige Cochrane-Institut nach der Überprüfung und Bewertung von 26 Studien dazu. Die HPV-Impfung kam 2006 auf den Markt und wurde überschwänglich als „erste Krebsimpfung“ gefeiert. Kann man knapp zehn Jahre später eine Zwischenbilanz ziehen?
„Wir machen es erstens noch nicht lang genug, um die Effekte gut beobachten zu können, zum anderen bräuchten wir höhere Durchimpfraten, um wirklich sagen zu können wie gut die Impfung bei konsequenter Anwendung funktioniert.“ (Andreas Kronwitter, Münchner Kinder- und Jugendarzt)
In Australien jedoch kann man die Wirkung aufgrund des hohen Prozentsatzes an Impfungen besser einschätzen. Die Daten zeigen, dass die Infektionen mit HPV und auch die Vorstufen von Krebs innerhalb weniger Jahre deutlich zurückgegangen sind.
Ohne Impfung sterben dreimal so viele Frauen
Laut der Hochrechnung der Wissenschaftlerinnen sterben von tausend geimpften Frauen drei an Gebärmutterhalskrebs. Ohne Impfung sterben zehn von tausend Frauen. Also dreimal so viele.
Unsicher: Wird eine Nachimpfung benötigt?
Die Pharmazeutin Iris Hinneburg von der pharmakritischen Arzneimittelzeitschrift „gute Pillen schlechte Pillen“ merkt an, dass die meisten Frauen im Alter von 50 Jahren erkranken. Die Impfung erfolgt jedoch vor allem im Rahmen der Jugenduntersuchung. Deswegen ist noch nicht abzusehen, ob eine Auffrischung der Impfung nötig werden wird.
Kostenpunkt: 300 Euro
Seit 2007 empfiehlt die „Ständige Impfkommission“ (STIKO) die Impfung für alle Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren. Am besten vor der ersten sexuellen Aktivität. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür.