Woher kommen auf einmal diese zahllosen Viecher? Stinkwanzen sitzen zu Dutzenden an Hauswänden, krabbeln durch Rollladenkästen oder offene Fenster ins Haus und hocken dann an den Wänden. Nur manchmal schwirren sie mit lautem Brummen durchs Zimmer.
Beim Wanzen-Angriff: Gestank
Aber keine Sorge, wenn es sich bei den Tierchen um Stinkwanzen handelt, sind sie völlig harmlos - zumindest für die Gesundheit. Für die Nase können sie allerdings eine fiese Attacke sein, denn ihr Name ist Programm. Kommt man den Stinkwanzen zu grob, versprühen sie ein unangenehm riechendes Sekret.
Wieso gibt es so viele Stinkwanzen?
Die Paarung und Eiablage der Wanzen findet im Mai und Juni statt. Die Weibchen legen dann bis zu 450 Eier ab. All die zahlreichen Stinkwanzen-Nachkommen suchen, wenn es kühl wird, ein warmes Plätzchen, denn Temperaturen unter zehn Grad vertragen sie nicht. Was liegt da näher, als sich einen Weg in eine gemütliche Wohnung zu suchen? Im Frühjahr gehen die Stinkwanzen dann wieder ausgeruht in die Welt hinaus, um den Kreislauf von Neuem beginnen zu lassen.
Auf der Mauer, auf der Lauer hockt 'ne kleine Wanze ...
Insgesamt leben in Deutschland knapp 1.000 verschiedene Arten von Wanzen. Die meisten Wanzen, die hierzulande vorkommen, gehören zu den Arten: Marmorierte Baumwanze, Grüne oder auch Gemeine Stinkwanze, Rötlich-braune Zapfenwanze und Gräulich-braune Feldwanze oder auch Gartenwanze. Die Tierchen sind bis zu 13 Millimeter groß.
Wie wird man Stinkwanzen wieder los?
Es gilt der gleiche Tipp wie bei anderen Insekten und Spinnen auch: Die Mini-Stinktiere sollten vorsichtig gefangen und in die freie Natur gesetzt werden. Das empfiehlt sich bei Stinkwanzen ganz besonders, denn zerdrückt man sie, kommt es zu einer olfaktorischen Wahrnehmung der eher unangenehmen Art. Also lassen Sie Gnade walten und schonen sie ihr Leben. Wenig zu empfehlen ist auch, die Tierchen mit dem Staubsauger aufzusaugen, will man nicht noch Tage später das Odeur einer Stinkbombe beim Hausputz verströmen. Es empfiehlt sich deshalb, sollte das Malheur passiert sein, den Beutel sofort zu wechseln.
Der richtige Weg ist es, die Tierchen sanft zu überzeugen, auf ein Blatt Papier zu laufen und dann ein Glas darüber zu stülpen. Und dann ab damit ins Freie. Auch ein weicher Handfeger kann ein Weg sein, die Tierchen in Fensternähe nach draußen zu bugsieren.
Grundsätzlich sollte man ihnen den Aufenthalt auch so unattraktiv wie möglich gestalten. Ein Obstteller kann nur als Einladung zum Verweilen verstanden werden, denn für die Wanzen ist Obst eine begehrte Futterquelle. Nachdem sich die Tiere daran ergötzt haben, ist es für uns aber nicht mehr wirklich appetitlich. Die Saison der Insektenschutzhauben ist deswegen auch im Herbst noch nicht vorbei.
Wie kommen Stinkwanzen erst gar nicht in Haus und Wohnung?
Wie kann man verhindern, dass die Insekten überhaupt ins Haus kommen? Das ist zwar mit einigem Aufwand verbunden, aber am besten ist natürlich, wenn die Wanzen erst gar kein Schlupfloch finden.
- Türen und Fenster möglichst geschlossen halten. Für Freunde der Frischluft auch im Herbst: Die Fliegengitter vom Sommer noch nicht entfernen.
- Wenn durchgelüftet wird, dann nicht abends bei Festbeleuchtung.
- Ritzen, Fugen und Löcher mit Dichtungsmasse abschließen.
Gestank mit Gestank verhindern
Im Netz kursieren zahlreiche Tipps und Hausmittelchen, die den Stinkwanzen stinken sollen. So wird empfohlen, überall dort, wo die Tierchen sich aufhalten, eine Mischung aus Essig, Wasser und Spülmittel zu versprühen. Auch andere stark riechende Essenzen sollen die Wanzen fernhalten - zum Beispiel Salmiak, Nelkenöl oder Ammoniak. Ein Versuch ist es allemal wert. Zur chemischen Keule zu greifen, steht bei den harmlosen Tierchen nicht dafür. Auch Klebebänder auf Fensterrahmen etc. sind nicht besonders tierlieb, zumal man sich damit womöglich einer Dauerbeduftung aussetzt, wenn die kleinen Stinker Angst bekommen und ihr Sekret ausstoßen.
Dieser Artikel ist erstmals am 23. Oktober 2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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