Weideplätze sind schwer erreichbar: Klimakrise macht Rentieren zu schaffen.
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Rentier wühlt im Schnee nach Flechten, der Hauptnahrung der Tiere im Winter.

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Klimawandel in der Arktis lässt Rentiere hungern

Klimawandel in der Arktis lässt Rentiere hungern

Die Rentier-Herden schrumpfen. Der Klimawandel macht den Tieren zu schaffen: Immer öfter fällt Regen statt Schnee auf den gefrorenen Boden und wird zu einer Eisschicht, die die Tiere von ihrem Futter trennt. Die Folge: Die Rentiere verhungern.

Was hat der Klimawandel mit Rentieren in Lappland zu tun? Eine ganze Menge. Rentiere ernähren sich im Sommer vor allem von Gras und jungen Trieben. Im Winter stehen Flechten, Moose und Pilze auf dem Speiseplan der Paarhufer. Die Tiere aus der Familie der Hirsche nutzen ihre breiten Hufen als Schneeschaufeln und kratzen damit in Eis und Schnee nach Nahrung. Dank des wärmenden Fells können sie sich damit stundenlang beschäftigen, selbst bei minus 50 Grad. Doch seit die Temperaturen in der Arktis steigen, regnet es dort häufiger. Auf dem Boden der Tundra bilden sich dann undurchdringbare Eisschichten. Das verschlechtert die Weidebedingungen für die Tiere.

Rentiere ziehen sich in die Berge zurück

Da sie nichts zu fressen finden, weichen die Tiere auf der Suche nach neuen Weidegründen von ihren traditionellen Wanderrouten ab und verteilen sich. Ein Teil der Herde zieht wie geplant weiter nach Osten, während sich der Rest in die Berge zurückzieht, wo Raubtiere wie Eisbären, Wölfe und Luchse leben und ein hohes Lawinenrisiko besteht.

Starker Temperaturanstieg in der Arktis

Der Klimawandel verändert das Wetter in der Region stark: Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest der Erde. Messungen des Schwedischen Meteorologischen und Hydrologischen Instituts zeigen, dass die Temperatur im Land im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 1,64 Grad anstieg. In der Gebirgsregion Schwedens ist dieser Anstieg sogar noch größer. Dort lagen die durchschnittlichen Wintertemperaturen zwischen 1991 und 2017 um mehr als drei Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990.

Nahrungsangebot für Rentiere wird knapp

Acht Monate im Jahr herrscht Winter und Schneefall ist im hohen Norden üblich, aber mit dem Anstieg der Temperaturen kommt es gelegentlich auch zu Regen – und solche "Regen-auf-Schnee"-Ereignisse haben verheerende Folgen. Die Nahrung ist weiterhin vorhanden, aber die Rentiere können sie nicht mehr erreichen. Die Tiere werden schwächer, und die Kühe erleiden manchmal Fehlgeburten, während die überlebenden Rentiere zu kämpfen haben, den Winter zu überstehen.

Konsequenzen der Klimaerwärmung analysieren

Deshalb arbeiten die Rentier-Herdenhalter der Samen neuerdings mit der Universität Stockholm zusammen, um die Veränderungen, die die Klimaerwärmung auf Schnee und Eis nach sich ziehen, besser zu verstehen. Als Teil dieser Kooperation zeichnen Wetterstationen in den Wäldern Luft- und Bodentemperatur, Regen, Windgeschwindigkeit und Schneefalldichte auf. Das traditionelle Wissen der Samen über Land und Klima ergänzt so die Analyse der gesammelten Daten der Wissenschaftler. Mit einem genaueren Verständnis von Wetterereignissen und ihren Folgen hoffen die Herdenhalter in der Arktis, ihre Rentiere vor dem Hungertod retten zu können.

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