Mauersegler gelten als Vielflieger unter den Vogelarten. Die Vögel verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft und fliegen pro Jahr fast 200.000 Kilometer.
Mauersegler finden kaum Nistplätze in Bayern
Leider mangelt es den Mauerseglern an geeigneten Nistplätzen bei uns, kritisiert der Landesbund für Vogelschutz (LBV), weil viele Dächer im Zuge von Sanierungen dicht gemacht werden. Vor allem Neubauten bieten den Mauerseglern wenig Unterschlupf. München ist laut LBV die einzige Stadt in Bayern, die dem Bauträger bei stadteigenen Grundstücken vorgibt, Brutplätze für Gebäudebrüter zu schaffen.
Nester von Mauerseglern werden illegal beseitigt
Der LBV fordert von den Städten im Freistaat, dem Münchner Beispiel zu folgen. Bei Sanierungen und Abriss von Gebäuden werden Nistplätze oftmals illegal zerstört, so die Biologin Lorena Heilmaier vom Landesbund für Vogelschutz. Die Mauersegler bauen sich ihre Nester etwa in dunklen Hohlräumen an Gebäuden und bleiben deshalb von Menschen häufig unbemerkt. Dabei sind Mauersegler sehr ortstreu und suchen immer denselben Nistplatz auf. „Wenn man bei Bauarbeiten auf ein Nest stößt, sollte man sich auf jeden Fall an Naturschutzverbände wenden“, sagt Heilmaier.
Es gibt zu wenig Insekten für Mauersegler
Auch der zunehmende Insektenmangel macht den Mauerseglern laut LBV zu schaffen. Seit 2016 sind die Vögel, die ihren Nachwuchs bei uns aufziehen, auf der Roten Liste Bayerns als gefährdet eingestuft. „Das Brüten unter unseren Dächern ist die einzige Tätigkeit, zu der ein Mauersegler freiwillig landet“, erklärt Lorena Heilmaier. Denn vom Boden aus hat er kaum noch eine Chance, selbstständig wieder in die Luft zu kommen - wegen seiner kurzen Beine. Helfen könnte man einem hilflosen Mauersegler, indem man ihn von der ausgestreckten Hand aus mit einem Sprung in die Luft fliegen lässt. So wie er es normalerweise vom Brutplatz unter den Dächern hoher Gebäude aus tut.