Bisher war es bequem und lukrativ, Kunststoff-Abfall nach China zu exportieren. Allein 2016 wurden 560.000 Tonnen Altplastik dorthin verschifft. Jetzt muss alles hierbleiben. Recycling-Unternehmen bauen mit Hochdruck neue Anlagen: Aus Flaschen und Folien stellen sie Kunststoff-Granulat her, das sich zu neuen Produkten verarbeiten lässt. Für diese Unternehmen hat Chinas Import-Stopp durchaus etwas Gutes:
Die Kunststoff-Recycler freuen sich bei uns, denn sie können sich jetzt ihren Anlagen-Input aussuchen, haben bessere Qualitäten als zuvor, und für die Kunststoff-Recycler ist das eine Chance (Thomas Probst, Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung)
Denn das Granulat, das die Recycler herstellen, muss sortenrein sein, zum Beispiel nur aus Polyethylen oder Polypropylen bestehen. Und das geht umso einfacher, je reiner das Ausgangsmaterial ist. Doch wer verwendet die Recyclate? Viele Kunststoff-Hersteller zögern immer noch.
Die einen sagen, Recyclate wollen wir nicht, denn die Qualitäten, die wir brauchen, werden nicht erreicht. Die andere Seite sagt, das ist ein Qualitätsmerkmal, wenn wir Recyclate einsetzen. (Franziska Krüger, Umweltbundesamt)
Seit kurzem erst gibt es zum Beispiel Putzmittelflaschen, die zu 100 Prozent aus Alt-Kunststoffen bestehen, in PET-Flaschen stecken meist zwischen 30 und 44 Prozent recyceltes Material.
Hindernisse beim Recycling
Kunststoffhersteller müssen sich darauf verlassen können, dass die Recycler ihnen Monat für Monat dieselbe Menge in derselben Qualität liefern. Das war bisher schwierig, weil viel hochwertige Plastikabfälle nach China gingen. In Zukunft wird mehr recyclingfähiger Kunststoff in Deutschland bleiben.
Mehr Recycling in Zukunft
Gleichzeitig sind die Preise für Kunststoff-Abfälle gesunken, das setzt einen weiteren Anreiz fürs Recycling. Das ist auch notwendig, denn ab 2019 gelten höhere Recyclingquoten in Deutschland.