Alles ist nach Plan gelaufen, beim Touchdown der Sonde auf dem Asteroiden: Nach der Landung hat die OSIRIS-Rex Gas auf die Oberfläche des Asteroiden gepumpt, Staub, Sand und Steinchen aufgewirbelt und diese dann – wie ein kleiner Staubsauger - in einen Beutel gesaugt, versiegelt und in ihrem Inneren aufbewahrt.
Die OSIRIS-Rex hat den Asteroiden nur für Sekunden berührt
Der ganze Einsatz hat nicht länger als ein paar Sekunden gedauert, doch die Vorbereitung war hochkomplex. Allein die Bestimmung des Landeplatzes auf den Asteroiden hat die NASA-Forscher viel Zeit und einiges Kopfzerbrechen gekostet. Denn die Oberfläche des Asteroiden ist äußerst steinig und hart, erklärt NASA-Projektmanager Mike Moreau:
„Wir haben nach einer Stelle gesucht, mit einem Durchmesser von etwa 50 Quadratmetern: flach, sandig, mit feinkörnigem Boden. Wir haben festgestellt, dass es auf Bennu keine einzige Stelle gibt, die auch nur annähernd diesen Kriterien entspricht. Die Oberfläche ist voller Felsen. Also mussten wir den Asteroiden mehrmals umkreisen und unsere Pläne komplett überdenken.“
Staubsaugen auf der „Nachtigall“
Dem ausgewählten Landeplatz für die heikle Mission haben die Forscher den hübschen Namen „Nightingale“, Nachtigall gegeben. Er ist zwar geeigneter gewesen als andere Flächen, aber trotzdem nicht ideal. Aufgrund der vielen Felsen hätte die Sonde schief landen können, dann hätte der Staubsauger-Mechanismus nicht funktioniert. Oder sie hätte einen Felsen streifen und beschädigt werden können.
Mission accomplished – die NASA-Mitarbeiter jubeln
Offenbar hat die Sonde genug Material aufsammeln können – zwischen 60 und 100 Gramm waren anvisiert. Im Kontrollraum der NASA jubeln die Mitarbeiter kurz nach dem Touchdown. Sie haben hohe Erwartungen an die Steinchen aus dem Weltall. Das Material soll helfen, den Ursprung unseres Sonnensystems zu entschlüsseln und Antworten zu liefern auf die Frage, wie Leben auf der Erde entstanden ist.
Höhepunkt einer siebenjährigen Mission
Die OSIRIS-Rex ist seit 2016 unterwegs. Zwei Jahre hat es allein gedauert, bis sie Bennu erreicht hat, 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Wenn es ihr heute gelingt, Proben zu entnehmen, müssen sich die Forscher immer noch etwa drei Jahren gedulden, bis sie das Material in den Händen halten können. Denn die Rückkehr der OSIRIS-Rex ist für 2023 geplant.
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