Kartuschen-Schnelltest auf SARS-CoV-2
Bildrechte: Thomas Angus/Imperial College London
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Neuer Kartuschen-Schnelltest auf SARS-CoV-2

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Neuer Corona-Schnelltest - Test-Ergebnis in 90 Minuten

Neuer Corona-Schnelltest - Test-Ergebnis in 90 Minuten

Ein neuer SARS-CoV-2-Schnelltest eines Forscherteams vom Imperial College London liefert in 90 Minuten ein Testergebnis. Dazu braucht es kein Labor, und das Gerät in Form einer Kartusche ist kleiner als ein Smartphone.

Über dieses Thema berichtet: nano am .

Der CovidNudge Kartuschen-Schnelltest wurde in ersten Tests an acht Londoner Krankenhäusern mit 386 Personen, medizinisches Personal und Patienten, getestet. Die Empfindlichkeit des Tests lag nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler bei 94 Prozent, die Genauigkeit bei 100 Prozent. Die Empfindlichkeit sagt aus, wie wahrscheinlich ein falsch-negatives Ergebnis angezeigt wird. Die Genauigkeit zeigt, wie wahrscheinlich falsch-positive Ergebnisse sind. Generell hatten Schnelltests bislang nicht den besten Ruf, weil sie nicht so genau wie klassische PCR-Tests arbeiten und teils falsche Ergebnisse liefern können. Bei PCR-Tests muss man aber viel länger auf ein Ergebnis warten. Das könnte sich nun ändern, denn der CovidNudge ist ein Schnelltest, der mit dem RT-PCR-Verfahren (Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion) arbeitet.

Coronavirus-Schnelltest am Patientenbett oder mobil

Der Test erfordert eine kleine Menge Nasen-Abstrich. Die Probe wird in die Kartusche gegeben, die dann nach Spuren von genetischem Material des neuen Coronavirus sucht. Das Gerät könne direkt am Krankenbett oder beim Erstversorger, zum Beispiel dem Hausarzt, eingesetzt werden, sagen die Forscher. Andere Einsatzmöglichkeiten sehen sie in nicht-klinischen Umgebungen wie Pflegeheimen, Schulen, Bahnhöfen, Büros, in Theatern oder anderen Veranstaltungsorten. Die Tests des neuen Geräts sollen nun auf ganz Großbritannien ausgeweitet werden. Die Regierung habe 5,8 Millionen Kartuschen-Schnelltests bestellt.

Zudem soll das Gerät weiterentwickelt werden. Künftig soll es zusätzlich zum neuen Coronavirus auch die Grippeviren Typ A und B sowie das Respiratorische Syncytial-Virus, häufigster Auslöser akuter Atemwegserkrankungen bei Kindern bis drei Jahre, ermitteln können. Die Studie wurde am 17. September 2020 im Fachmagazin "The Lancet Microbe" veröffentlicht.

Drosten: Antigen-Schnelltests Mittel der Wahl in Winter-Saison

Christian Drosten weist in seinem Podcast (Coronavirus-Update, Folge 56: Worauf ist bei Tests zu achten) auf die generelle Wichtigkeit von Antigen-Schnelltests in der kommenden Wintersaison hin. Diese seien zwar nicht perfekt, aber schnell und vor Ort verfügbar. Sollten sich die Fallzahlen im Winter erhöhen, arbeitet der sehr genaue PCR-Test zu langsam. Es sei allerdings noch zu klären, wer diese Schnelltests durchführen dürfe. Das müsse in den kommenden Wochen in Politik und Ministerien dringend diskutiert werden, betont Drosten:

"Wenn man zum Beispiel mitten in einer Winterwelle steckt, dann ist man froh, dass man solche Antigentests hat. Und wenn man von denen weiß, dass die ab und zu mal einen falsch-positiven machen, dann fällt das überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Denn auf der anderen Seite werden die auch ganz viele Fälle übersehen, denn auch an dem Ende des Spektrums, bei der Sensitivität, sind diese Tests nicht perfekt. Aber sie haben einen Riesenvorteil: Sie sind sehr schnell und vor Ort verfügbar. Und das ist auch entscheidend. Also der Geschwindigkeitsgewinn in der Diagnostik durch einen Schnelltest, der überwiegt bei Weitem den reinen Sensitivitätsgewinn der PCR-Diagnostik mit tagelangen Logistikzeiten. Was nützt mir eine PCR, die sehr empfindlich ist, aber auf deren Ergebnisse ich drei, vier Tage warten muss, weil die Labore überlastet sind?" Christian Drosten, Coronavirus-Update, Folge 56

Berichtigung: Der CovidNudge ist nicht wie ursprünglich beschrieben ein Antigen-Schnelltest, sondern ein RT-PCR-Schnelltest. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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