Das letzte Mal, als die Namensliste - die 21 Namen von A bis W umfasst - in einem Jahr für Stürme im atlantischen Raum nicht ausgereicht hat, war 2005. Damals zog unter anderem Katrina mit bis zu 280 Kilometern pro Stunde über das US-amerikanische Festland und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. 1.800 Menschen starben. Der Hurrikan gilt als eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Laut der Weltwetterorganisation WMO werden die Namen dann aus dem griechischen Alphabet genutzt. 2005 war das bei sechs weiteren atlantischen Wirbelstürmen der Fall.
Von Arthur bis Wilfred
Der letzte Vertreter 2020 auf der regulären Namensliste war Wilfred, der sich bereits am 18. September vor der Küste Portugals aufbaute, aber nicht auf das Festland traf. Noch nie sei ein W so früh gebraucht worden, sagte Clare Nullis, Sprecherin der WMO am Dienstag in Genf. Bei den Namen wechseln sich männliche und weibliche Vornamen immer ab. In diesem Jahr war “Arthur” der erste Name. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, gibt es insgesamt sechs Listen, die sich nacheinander ablösen. Die Namen für dieses Jahr kommen also wieder 2026 zum Einsatz.
Namen werden gestrichen
Nach besonders dramatischen und verheerenden Stürmen werden Namen aber auch von der Liste, die von der WMO verwaltet wird, gestrichen. Das passierte beispielsweise bei Irma und Maria in der Karibik 2017, bei Sandy in den USA 2012, bei Katrina 2005 oder auch bei Mitch in Honduras, 1998.
Besonders “günstige” Hurrikan-Saison
Ungewöhnlich warme Wassermassen sorgten im nördlichen Atlantik und im Golf von Mexiko dieses Jahr für eine besonders günstige Hurrikan-Saison. Sie reicht normalerweise von Juni bis November, kann aber auch früher starten und länger dauern. Für die kommenden Wirbelstürme werden daher Namen aus dem griechischen Alphabet verwendet. Alpha und Beta sind bereits vergeben. Während Alpha am 19. September auf das portugiesische Festland traf, bewegt sich Beta seit dem 21. September langsam auf den US-Bundesstaat Texas zu.
Vom Wirbelsturm zum Hurrikan
Der stärkste Sturm der bisherigen Saison war Laura. Er entwickelte sich zum Hurrikan, erreichte eine Größenordnung von Katrina und wirbelte mit Geschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern über die US-Golfküste. Ein Wirbelsturm wird zu einem Hurrikan, wenn er Windgeschwindigkeiten von 118,4 Stundenkilometern erreicht. Im September bewegten sich sogar fünf benannte Wirbelstürme gleichzeitig über den Atlantik - das erste Mal seit 1971: Paulette, Rene, Sally, Teddy und Vicky. Teddy wirbelt noch immer vor der US-Ostküste und Kanada.
Die Namenslisten werden seit 1960 verwendet. Auf 21 Namen ist man gekommen, weil die bis dahin stärkste atlantische Hurrikan-Saison 1933 genau 21 registrierte, tropische Wirbelstürme umfasste.
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