Zu Ostern freuen wir uns über bunte Ostereier. Aber warum sind Eier eigentlich oval und nicht rund und was hat das Ei eigentlich mit Ostern zu tun? Hier sind fünf Fakten, die Sie noch nicht über das Osterei wussten.
1. Hühner können bunte Eier legen
Einige Hühnerrassen legen tatsächlich von Natur aus farbige Eier! Die Farbe ist genetisch bestimmt. Über eine Drüse im Geschlechtsorgan werden der Kalkschale verschiedene Farbpigmente beigemengt, die im Stoffwechsel als Abbauprodukte aus Blut- und Leberfarbstoffen sowie der Galle anfallen. Das Brahmahuhn zum Beispiel legt zartrosa Eier. Das Lachshuhn produziert cremeweiße Eier. Eine Maranshenne überrascht mit schokobraunen Eiern und eine Araucana sogar mit grünlichen und bläulichen! Wer seine Ostereier also nicht färben möchte, kann tatsächlich auch gleich auf die bunten Eier von Mutter Natur und den Rassehennen zurückgreifen.
2. Auch braune Hühner können weiße Eier legen
Die Farbe des Gefieders hat auf die Schalenfarbe des Eis keinen Einfluss und lässt darauf auch keinen zuverlässigen Rückschluss zu. Sonst müsste es ja auch blaue oder grüne Hühner geben. Ob eine Henne braune, weiße oder bläuliche Eier legt, ist genetisch bedingt und damit von der jeweiligen Rasse abhängig. Braune Eier sind übrigens auch nicht mehr "bio" oder gesünder als weiße.
Die Eierschale besteht zu 90 Prozent aus Kalk - der ist weiß. Bei Hühnern, die weiße Eier legen, werden keine zusätzlichen Farbpigmente produziert und in der Schale eingelagert. Bei Hühnern, die braune Eier legen, schon.
Vom Aussehen der Henne kann man oft trotzdem auf die Eierfarbe schließen, dafür muss das Tier allerdings reinrassig sein: Sind die Ohrläppchen eines Huhns, die sogenannten Ohrscheiben, weiß, sind auch die Eier weiß beziehungsweise hellschalig. Hennen mit roten Ohrscheiben legen dagegen dunkelschalige, also braune, Eier.
Im Video: Fünf unbekannte Fakten über das Ei
3. Essig und Öl helfen beim Eierfärben
Die Eierschale besitzt rund 10.000 Poren. In die dringen beim Färben Farbpartikel ein. Mit etwas Essig im Wasser haften die Farben noch besser auf dem Ei, weil Essigsäure den Kalk der Schale anlöst. Reibt man die Eier nach dem Färben mit Speck oder Öl ab, leuchtet die Farbe mehr und die gefärbten Eier halten länger, weil das Fett die Poren in der Schale verschließt.
4. Eier waren früher Zahlungsmittel
Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Im Christentum symbolisiert das Ei zudem die Auferstehung Jesu am Ostersonntag. Seit Jahrhunderten gehört das Ei für Christen deshalb zum Osterfest. Es gibt auch einen ganz praktischen Grund: Früher sammelten sich während der Fastenzeit viele Eier an. Sie durften, weil sie als Fleischspeise galten, erst - und endlich - wieder an Ostern gegessen werden. Bis dahin wurden sie durch Kochen haltbar gemacht. Im Mittelalter waren Eier auch Zahlungsmittel. Die Bauern brachten ihren Lehensherren die sogenannten "Zinseier" kurz vor Ostern - eben weil sie wegen der Fastenzeit einen Überschuss an Eiern hatten. Eier, die der Familie übrig blieben, wurden feierlich zum Osterfest vertilgt oder verschenkt.
5. Ovale Eier lassen sich besser (ab)legen
Eier sind nicht rund, sondern oval, weil sie dann zum Beispiel nicht von Felsen rollen, wenn Vögel wie die Trottellumme sie dorthin legen. Durch die Spitze rollen Eier zudem im Kreis und bleiben einfach am Ablageort liegen. Weitere Vorteile der ovalen Form von Eiern: Sie sind schmaler als Kugeln und so besser zu legen und können im Nest platzsparender aufgereiht werden. Allerdings sind Eier nicht immer gleich geformt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Flügelgestalt, das heißt, der Art zu fliegen, und der Form der Schale. So haben Vögel, die gut fliegen können, meist spitzere Eier.
Dieser Artikel ist erstmals am 18.4.2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
Im Video: Ein Versuch zu Ostern: Warum steht das Ei beim Kreiseln kopf?
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