Für Sami Haddadin ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln, er hat an der Tstudiert. Schon damals war für ihn klar: Um intelligente Maschinen zu bauen, muss man sich für den Menschen interessieren.
„Ich sehe das so wie Leonardo da Vinci: Man muss den Konstruktionsplan des menschlichen Körpers verstehen. Warum funktioniert das so wunderbar?“
Was zum Beispiel macht die Hand zu einem so flexiblen Werkzeug, mit dem der Mensch die Welt gestalten konnte? Wie kann eine Maschinenhand genauso geschickt werden?
„Allein einen Schlüssel in ein Schloss zu stecken, das braucht drei bis vier Jahre für kleine Kinder, um dies zu erlernen. Diese sensomotorische Intelligenz zu erreichen ist ungleich schwieriger als Schach zu spielen.“
Roboter müssen feinfühlig werden, um so etwas zu schaffen. Dann können sie zu echten Helfern werden – statt einfach nur menschliche Arbeitskräfte in der Montagehalle zu ersetzen.
Interaktion zwischen Mensch und Maschine
Der Roboter als Assistent – das ist Haddadins großes Thema. Für einen selbsttätigen Roboterarm hat er 2017 den Deutschen Zukunftspreis bekommen. In solchen Entwicklungen sieht er auch Europas Chance in der Digitalisierung.
„Wir entwickeln Maschinen, das ist das was wir in Europa sehr sehr gut können. Und diese intelligent zu machen und da die technologische Führerschaft weiter auszubauen, darum muss es gehen.“
Für solche Technologie sei die TU München eine weltweit beachtete Kaderschmiede geworden, so Haddadin. Für seinen Ruf nach München hat er selbst Angebote des renommierten Massachusetts Institute of Technology MIT und der Stanford University in den USA abgelehnt.