Gegen schlechte Luft in deutschen Städten sollen jetzt Moose und spezielle Beschichtungen helfen. Sie können Schadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide binden und damit die Luft sauberer machen. Das Problem: Es gibt mehr dreckige Luft, als sie reinigen können.
Pilot-Mooswand in Stuttgart
Am Neckartor in Stuttgart schwirren besonders viele Schadstoffe. Deshalb steht dort seit diesem Jahr eine sogenannte Mooswand. Sie ist hundert Meter lang, drei Meter hoch und komplett mit Moos bepflanzt. Die Pflanzen haben eine sehr große Blattoberfläche, mit der sie Feinstaub besonders gut binden können.
„Man kann schlecht die ganze Stadt mit Mooswänden zupflastern“ Frank Müller, Botaniker TU Dresden
Fest steht: Es braucht sehr große Moosflächen, um viel Luft zu reinigen. Aber nicht überall, wo viele Schadstoffe in der Luft sind, lässt sich eine solche Wand aufstellen.
Wände, die Feinstaub binden
Deshalb braucht es weitere Ansätze, zum Beispiel: photokatalytische Beschichtungen. Dazu mischt man den Stoff Titandioxid zu Farben oder Asphalt-Splitt. Wird eine so beschichtete Wand von der Sonne angestrahlt, zieht sie Stickoxide an. Die bleiben einfach an ihr kleben.
Geringer Nutzen
Experten sagen allerdings, dass solche städtebaulichen Maßnahmen nur einen Bruchteil der Schadstoffe aufnehmen können, die in der Luft sind. Um die Luft wirklich nennenswert sauberer zu machen, müsse man bei den Verursachern ansetzen: Das seien vor allem der viele Verkehr und die vielen Autos.