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Kaiserschnitt-Geburt

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Kaiserschnitte erhöhen Risiko für Fehlgeburten

Kaiserschnitte erhöhen Risiko für Fehlgeburten

In Deutschland wird jedes dritte Kind per Kaiserschnitt entbunden – häufig, um die Risiken der natürlichen Geburt zu vermeiden. Doch jetzt zeigt sich: Kaiserschnitte erhöhen die Gefahr für spätere Fehlgeburten. Von Daniela Remus

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

In Deutschland entscheiden sich immer mehr Frauen, ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Rate hierzulande verdoppelt. Damit liegt Deutschland europaweit an der Spitze.

Planbare Geburt

Für Ärzte und Kliniken ist die Sectio bequem: Sie kann auf den Tag genau geplant werden. Bei Risiko-Geburten mit Mehrlingen oder Babys in Steißlage haben die Ärzte alles im Griff. Und auch viele Mütter entscheiden sich wegen der angeblichen Sicherheit, Kontrolle und Planbarkeit für die Operation.

Kaiserschnitt eigentlich nur im Notfall

Aus rein medizinischer Sicht wären eigentlich nur zehn Prozent der Kaiserschnitte erforderlich. Zum Beispiel wenn das Leben der Mutter oder des Kindes auf dem Spiel stehen. Aber auch bei langen, schwierigen Geburten fällt sinnvollerweise irgendwann die Entscheidung: Wir machen einen Kaiserschnitt, um den Beckenboden der Mutter zu schonen. Wird der Beckenboden beschädigt kann das zu Inkontinenz, Organabsenkungen oder Problemen bei der Sexualität führen.

Risiko Kaiserschnitt

Dass auch der Kaiserschnitt unmittelbare Risiken birgt, ist längst bekannt: Dazu gehören zum Beispiel die Gefahr einer Thrombose oder einer Wundinfektion bei der Mutter. Die Langzeitfolgen haben Ärzte dagegen lange Zeit unterschätzt. Forscher der Universität Edinburgh haben jetzt eine Metastudie veröffentlicht, für die sie insgesamt 80 Studien mit insgesamt 30 Millionen Frauen ausgewertet haben. Das Ergebnis: Wer sich für einen Kaiserschnitt entscheidet, könnte Schwierigkeiten bekommen, beim nächsten Mal schwanger zu werden. Die Anzahl der Fehl- und Totgeburten nach Kaiserschnitt erhöht sich um 17 Prozent im Vergleich zur natürlichen Geburt. Viele Frauen berichten darüber hinaus über Probleme mit der Plazenta.

Schlechtere Immunabwehr

Doch damit nicht genug: Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben eine schlechtere Immunabwehr. Die Mikrobiomforschung hat gezeigt, wie bedeutend die Darmbakterienbesiedlung für das Immunsystem ist. Forscher vermuten, dass Kaiserschnitt-Kindern die Bakterien der mütterlichen Vaginalflora fehlen und dies zu einer Schwäche des Immunsystems führen kann. Die Folge: Sie haben unter anderem ein erhöhtes Risiko für Asthma, Übergewicht, Allergien, Neurodermitis und entzündliche Darmerkrankungen.

Die schottischen Forscher appellieren an Eltern und Ärzte, auch die Langzeitrisiken von Kaiserschnitt-Geburten genau zu betrachten und sich zu überlegen, wie wichtig ihnen die Planbarkeit einer Geburt ist.