Zwei Pferde
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Zwei Pferde auf der Koppel im Harz

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Studie: Menschen haben ähnliche "Vorurteile" gegenüber Tieren

Eine Studie zur Beziehung zwischen Mensch und Tier zeigt: Die Bewertung, ob ein Tier als unangenehm oder niedlich angesehen wird, ist bei den meisten ähnlich - unabhängig davon, ob jemand Tierschützer ist, oder ein neutrales Verhältnis zu Tieren hat.

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Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Es gibt neue Erkenntnisse darüber, wie wir uns manchen Tierarten gegenüber verhalten - und, dass wir Menschen gegenüber bestimmten Tierarten recht feste Vorurteile haben. Der Sozialpsychologe Victor Patinadan hat, um das nachzuweisen, einen Vorurteilstest für Menschengruppen verwendet. Ursprünglich gab es dabei Bewertungen wie "emotionale Wärme" und "Kompetenz":

Hunde und Pferde "lieb", Frösche "unangenehm"

"Bei der 'Wärme' wollen wir abschätzen: Ist der andere freundlich? Kann ich ihm vertrauen? Oder will er mir schaden?"erklärt Patinadan. "Bei der Kompetenz geht es darum, ob der andere in der Lage ist, seine Absicht auch umzusetzen. Da geht es um Eigenschaften wie kreativ, intelligent und effizient."

Übertragen auf die Tiere zeigte sich: Hunde und Pferde werden meist als "lieb" und "niedlich" eingestuft, als "schützenswert" gelten Haie oder Tiger, und Frösche finden die meisten "unangenehm".

Ergebnisse unabhängig von tierethischen Ansprüchen

Erstaunt hat die Forschenden das Ergebnis im Hinblick auf Menschen mit hohen tierethischen Ansprüchen: "Wir haben die Versuchspersonen nach ihren persönlichen Werten in Bezug auf Tiere eingeteilt, also es gab die Gruppe der Vegetarier, die engagierten Tierschützer, also Menschen, für die eine besondere Tier-Ethik wichtig ist. Und eben diejenigen, die kein besonderes Verhältnis zu Tieren haben," sagt Patinadan. "Und spannend war schon zu sehen, dass bei allen Menschen diese schnellen, automatisierten Bewertungen ziemlich gleich waren, unabhängig davon, wie wichtig ihnen Tierschutz und Tierrechte waren."

Vereinfacht ausgedrückt: man kann sich bemühen, Tiere gut zu behandeln und trotzdem schlecht von ihnen denken.

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