Grünfink im Gespräch.

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Vogelsterben in Bayern

Deutschland hat in nur zwölf Jahren deutlich mehr als zwölf Millionen Vogelbrutpaare verloren. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) warnt, das sei, umgerechnet auf Bayern, ein Verlust von 2,5 Millionen Brutpaaren. Von Julia Hofmann

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Das Vogelsterben im Freistaat träfe vor allem die verbreiteten Vogelarten, wie den Grünfink, den Haussperling oder Buchfink, so der LBV gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

"Sowohl bei den seltenen als auch bei den häufigen Arten, sind die Vögel der Agrarlandschaft am stärksten betroffen." Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Der intensive Anbau von Mais und Raps sowie das Verschwinden artenreicher Wiesen, Weiden oder Brachflächen sei ein Grund für diesen massiven Bestandseinbruch. Mit verantwortlich sei außerdem auch der drastische Insektenrückgang aufgrund des Einsatzes hochwirksamer Insektizide auf den Feldern.

"Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten." Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Agrar-Reform gefordert

Auf Grund dieser alarmierenden Zahlen fordert der LBV die Koalitionsparteien der neuen Bundesregierung dazu auf, eine grundlegende Agrarreform im Koalitionsvertrag festzuschreiben. Die Auswertung beruht auf den Vogelbestandsdaten, die die Bundesregierung 2013 an die EU gemeldet hat. Der bundesweite LBV-Partner NABU hat diese Zahlen, die sich auf den Zeitraum zwischen 1998 und 2007 beziehen, nochmals genau analysiert und neu ausgewertet.