Ein Streber im Wasser
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Ein Streber im Wasser (Symbolbild)

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Seltene Fischart: 1.000 Streber haben ein neues Zuhause

Ihr Rumpf ist gelb bis braun mit breiten Querstreifen und sie werden rund 18 Zentimeter groß: die Streber, eine inzwischen seltene Donaubarschart. Jetzt sind 1.000 dieser Fische in die Isar bei Landau eingesetzt worden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Seit Donnerstag haben rund 1.000 Streber eine neue Heimat. Nach erfolgreicher Nachzucht dieser seltenen Donaubarschart in der Teichanlage des Landesamts für Umwelt in Wielenbach im Landkreis Weilheim-Schongau konnten die Jungfische in der Isar bei Landau ausgewildert werden.

Gefährdeter Streber findet bessere Bedingungen in der Isar

Der Streber ist laut der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft. Er kommt in der bayerischen Donau und ihren Zuflüssen oft nur noch in kleinen Restbeständen vor. Möglich wurde die Nachzucht durch das gemeinsame Sonder-Artenhilfsprogramm des Landesfischereiverbands Bayern (LFB) und des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LFU).

Dass die Isar bei Landau für den Streber wieder gute Bedingungen für den Aufbau und den Erhalt eines stabilen Bestands bietet, sei das Ergebnis erfolgreicher Renaturierungsmaßnahmen durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut und der Regierung von Niederbayern. Der Erfolg der bisherigen Besatzmaßnahmen an der Isar werde in den kommenden Jahren fischökologisch untersucht.

Freistaat verantwortlich für Donaubarsche

Der Streber gehört neben dem Zingel, dem Schrätzer und dem Donaukaulbarsch zu den Donaubarscharten, die in Mitteleuropa nur in der Donau und ihren Zuflüssen vorkommen und nach der europäischen FFH-Richtlinie einen ökologisch günstigen Erhaltungszustand aufweisen sollen. Für diese Arten trägt Bayern in Deutschland die Alleinverantwortung, daher kommt dem gemeinsamen Projekt eine zentrale Bedeutung zu.

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Nach der aufwendigen Aufzucht entlassen die Fischwirte des LfU die Streber in die Isar

💡 Der Streber – Eine bedrohte Art

Streber sind Kleinfische und werden selten größer als 20 Zentimeter. Ihre Schwimmblase ist verkümmert, sodass sie sich eher ruckartig und quasi hüpfend über Grund fortbewegen.

Der nachtaktive Fisch lebt vorwiegend in der Strömung am Gewässergrund und benötigt kiesiges Substrat, das regelmäßig durch Hochwasser umgelagert werden sollte.

Insbesondere der Aus- und Verbau der Gewässer für verschiedene Nutzungen führte zu einer tiefgreifenden und nachhaltigen Veränderung der flusstypischen Lebensräume. In der Folge gingen fischökologisch wichtige Lebensräume verloren und wurden fragmentiert.

Die noch intakten Lebensräume sind aufgrund eingeschränkter Wandermöglichkeiten beziehungsweise Erreichbarkeit häufig unzureichend miteinander vernetzt. Zudem können temperatursensible Fischarten wie Streber und Zingel durch die klimawandelbedingt steigenden Wassertemperaturen zunehmend unter Druck geraten.

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

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