Sebastian Binder aus Waldkirchen
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Sebastian Binder aus Waldkirchen ist einer der besten Abiturienten Bayerns

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Abi-Note 0,7: So schaffte es einer der besten Schüler Bayerns

Abi-Note 0,7: So schaffte es einer der besten Schüler Bayerns

Am Freitag gab es zum Schuljahresende die Zeugnisse in Bayern. Interesse, Wiederholungen, Gespür für Fragen: Sebastian Binder aus Waldkirchen, einer der besten Abiturienten Bayerns, erzählt, wie er schulische Topleistungen erreichte.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Im Zeugnis steht die Endnote 1,0. Wenn man es genau nimmt, hat Sebastian Binder sein Abitur am Gymnasium Waldkirchen aber mit 0,7 gemacht. Er brachte es auf unglaubliche 895 von 900 möglichen Punkten. Sein Erfolgsrezept: richtig lernen.

Viel Aufwand, richtiges Lernen und das Gespür für Fragen

In den Schoß seien ihm die Topleistungen nicht gefallen, so der bald 18-Jährige im BR24-Interview. Es sei schon mit viel Aufwand und Lernen verbunden gewesen. Wie man richtig büffelt? Das müsse jeder für sich selber ausprobieren, welche Methode die richtige sei. Er habe sich den Stoff immer laut vorgelesen und aufgesagt: "Als würde ich es mir selber erklären." Skizzen oder Rechnungen habe er immer nachgezeichnet oder nachgerechnet.

Experten sprechen von der "Active-Recall-Methode". Für den Teenager sei es wichtig gewesen, alles regelmäßig zu wiederholen, gerade vor wichtigen Prüfungsphasen. "Immer nur auf eine Schulaufgabe zu lernen, bringt nicht so viel. Lieber über einen längeren Zeitraum öfter wiederholen", sagt Sebastian. Außerdem habe er ein Gespür für die Fragen entwickelt, die in Prüfungen gestellt werden könnten.

Interesse ist wichtig

Der Abiturient aus dem Waldkirchner Ortsteil Lämmersreut hatte nicht nur Lieblingsfächer. Musik und Religion seien nicht so sein Ding gewesen: "Interesse spielt bei den Noten schon eine große Rolle. Zu Musik: Ich spiele kein Instrument und bin auch kein Sänger. Damit ich in solchen Fächern trotzdem auf 15 Punkte gekommen bin, musste ich halt einfach noch mehr tun. Dann geht das schon."

Als einen "Nerd" würde sich der Teenager nicht bezeichnen: "Ich könnte nicht behaupten, dass mich nur schulische Dinge interessiert haben." Er sei auch gerne mit Freunden unterwegs und beim Klettern oder Biken gewesen. Was das Abitur angehe, habe er in den zwei Jahren Oberstufe nur bei zwei Leistungsnachweisen lediglich 14 statt der Bestnote 15 Punkte erreicht. Zum einen in der elften Klasse im W-Seminar Latein ("Das lag wohl an der Mitarbeit"), das zweite Mal in der Englisch-Abiturprüfung, die vierfach zählt.

Gymnasium Waldkirchen ist stolz, Kultusministerium gratuliert

Sebastian Binder sei schon ein Ausnahmeschüler mit hochgradiger Intelligenz gewesen, bestätigt Thomas Gabriel, Lehrer und Oberstufenkoordinator am Johannes-Gutenberg-Gymnasium Waldkirchen: "Er war auffällig zielstrebig, gut organisiert - und hat immer gewusst, wo er was lernen muss."

Anerkennung kommt auch aus dem bayerischen Kultusministerium. 895 Punkte seien ein herausragendes Ergebnis, so ein Sprecher. Ein Ranking für Abiturienten liege dem Ministerium zwar nicht vor, dessen ungeachtet gehöre Sebastian ohne Zweifel zu den besten seines Jahrgangs: "Wir gratulieren ihm herzlich zu dieser großartigen Leistung."

Sebastians weiterer Weg steht fest. Er will in Augsburg Medizin studieren. Deshalb absolviert er gerade ein Praktikum am Krankenhaus Freyung. Das Medizinstudium sei auch die Motivation gewesen, ein gutes Abitur zu machen. Und "gut" ist bei seinem Abschluss sicher tiefgestapelt.

💡 Wie kommt man zur Note 0,7? Und wieso steht trotzdem 1,0 im Zeugnis?

Im Punktesystem der Oberstufe stehen drei verschiedene Punkte für eine Note. 15 Punkte entsprechen also einer 1 mit Sternchen, 14 Punkte sind eine glatte 1 und 13 Punkte entsprechen einer 1 minus. Wenn ein Schüler durchgehend 14 Punkte bekommen würde, entspräche dies also einer 1,0. Bei durchgehend 15 Punkten ist jemand besser, deshalb kommt die 0,7 als Abitur-Note zustande. Im Zeugnis steht dennoch die Bestnote 1,0. Dies hängt laut dem Bayerischen Lehrerverband mit dem System zusammen, dass ja auch in früheren Klassenstufen trotz vieler beispielsweise 2-plus-Ergebnisse am Ende eine 2 vermerkt wird.

Dieser Artikel ist erstmals am 28. Juli 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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