Ein dunkles Rohr zieht sich über die Wasseroberfläche des Königssees, im Hintergrund Bergmassiv
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Abwasser-Seeleitung bei Schönau am Königssee

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Abwasser von Touristen gelangt in geschützten Königssee

Abwasser von Touristen gelangt in geschützten Königssee

Seit unbestimmter Zeit gelangt das Abwasser Tausender Besucher des Süd- und Westufers in den Königssee. Vermutet wird ein Leck im Abwasserrohr in 170 Meter Tiefe. Die Leitung ist stillgelegt. Die Wasserqualität hat sich offenbar nicht verschlechtert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit unbestimmter Zeit gelangen die Abwässer Tausender Besucher der Gaststätten der Saletalm und der Wallfahrtskirche St. Bartholomä in den Königssee. Wie Hannes Rasp, Bürgermeister von Schönau am Königssee (Landkreis Berchtesgadener Land), bestätigt, wurde die defekte Leitung im Februar 2022 bei einer Druckprüfung entdeckt. "Am Ende der fünf Kilometer langen Leitung kam nichts mehr an", sagt der Bürgermeister im Gespräch mit dem BR.

Kaputte Abwasserleitung abgestellt

Daraufhin sei die Leitung sofort vom Netz genommen worden. Das Abwasserrohr am Grund des Sees ist 33 Jahre alt und beförderte bislang das ungeklärte Schmutzwasser zur fünf Kilometer entfernten Seelände am Nordufer. Für die Entsorgung der Abwässer hat die Gemeinde einen Ponton ans Westufer bei St. Bartholomä transportieren lassen. Das Abwasser wird direkt in den Behälter abgepumt und alle paar Tage entleert.

Abwasserbehälter als Zwischenlösung

Es sei eine Zwischenlösung, die voraussichtlich bis Herbst 2022 genutzt werde. Dann werde eine neue Leitung verlegt werden. Dafür hat die Gemeinde ein Ingenieurbüro beauftragt, das bereits die alte Abwasserleitung geplant hat.

Wasserqualität nicht beeinträchtigt

Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Wasserqualität des Königssees gibt das Wasserwirtschaftsamt Traunstein Entwarnung. Die Wasserqualität werde alle drei Jahre ein ganzes Jahr lang kontrolliert. Es sei keine Verschlechterung der Wasserqualität festgestellt worden. Der Königssee ist als Teil des Alpennationalparks ein Naturjuwel und gilt als einer der saubersten Seen in Deutschland. Jährlich zieht der Königssee hunderttausende Gäste an. In wenigen Metern Tiefe hat der See bereits Trinkwasserqualität.

Leck vermutlich in 170 Meter Tiefe

Wie der Bürgermeister Hannes Rasp mitteilt, wurden zuerst Kameras in das Abwasserrohr eingeleitet, die aber nichts fanden. Daraufhin haben Taucher dir Rohrleitung untersucht, konnten aber nur bis 50 Meter tief tauchen. Dann wurden Tauchroboter eingesetzt, die in 170 Meter Tiefe eine Trichterform im Sediment am Seegrund entdeckten. "Seitdem wird vermutet, dass dort das Leck sein muss", so der Bürgermeister.

Neue Leitung kostet bis zu drei Millionen Euro

Eigentümer der Abwasserleitung am Königssee ist die Gemeinde Schönau am Königssee. Den Unterhalt betreibt das Staatliche Bauamt Traunstein im Auftrag der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. Die neue Abwasserleitung wird laut Hannes Rasp rund zwei bis drei Millionen Euro kosten. Laut Vertrag müsse dafür der Freistaat aufkommen.

Bergung kaputter Leitung wird geprüft

Da die kaputte Leitung schon seit drei Jahrzehnten auf dem Seegrund liegt, würde eine Entfernung die Sedimente am Grund aufwirbeln und eventuell den dort lebenden Organismen schaden. Die Entscheidung, ob die Leitung geborgen wird, trifft der Nationalpark gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde.

Das Abwasser von St. Bartholomä wird seit 1989 über eine Druckrohrleitung der Kläranlage Berchtesgaden zugeführt. 1991 wurde die Saletalm angeschlossen.

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