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Wenn China auf die Bremse steige, stünden in Deutschland die Räder still, warnte Hubert Aiwanger von den Freien Wählern in der Münchner Runde.

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Aiwanger: Bayerns Wirtschaft hängt an China

Aiwanger: Bayerns Wirtschaft hängt an China

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger warnt in der Münchner Runde davor, dass die deutsche Wirtschaft zu abhängig von China sei. Wichtige Güter wie bestimmte Medikamente müssten hierzulande produziert werden.

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Wenn China auf die Bremse steige, stünden in Deutschland die Räder still, warnte Hubert Aiwanger von den Freien Wählern in der Münchner Runde. Viele wichtige Wirtschaftszweige in Bayern seien maßgeblich von China abhängig, sagte der stellvertretende Ministerpräsident. Das gelte auch für einen großen Teil der Arbeitsplätze: In der gesamten bayerischen Wirtschaft hänge jeder vierte Arbeitsplatz am Export.

Der Export nach China dümple derzeit zwar etwas, sagte Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern. Dennoch sei China nach den USA Deutschlands zweitwichtigster Exportmarkt. Beim Import stehe China mit ganz großen Abstand an erster Stelle. Allein im ersten Halbjahr 2022 seien die Importe aus China nochmals um 45 Prozent angewachsen – vor allem durch Rohstofflieferungen, die nicht mehr aus Russland bezogen wurden.

Zum Artikel: "Erpressbar durch Welthandel: Wie abhängig sind wir von China?"

Deutschland ist Exportweltmeister – noch?

"Bei der ganzen Debatte dürfen wir nicht vergessen, dass wir nicht umsonst Exportweltmeister geworden sind", mahnte die Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal. Ein Großteil unseres Wohlstands bis hin zum sozialen Frieden hänge derzeit von China ab, aber: "Die Abhängigkeit ist schlecht, wir müssen uns unsere Lieferketten angucken", forderte Rosenthal, die für die SPD im Bundestag sitzt. Kritische Infrastruktur gehöre prinzipiell nicht in private Hand, fügte sie mit Blick auf die Debatte um den Hamburger Hafen hinzu.

Aus dem Handel mit China auszusteigen sei aber weder realistisch noch sinnvoll – darin waren sich die Teilnehmenden in der Diskussionsrunde einig. Vielmehr müssten Unternehmen versuchen, ihre Abhängigkeit von China zu verringern, indem sie ihr unternehmerisches Risiko auf viele Länder aufteilen, sagte die Wirtschaftsanwältin Sabine Stricker-Kellerer, die als erste europäische Anwältin ein Büro in China hatte und seit den 1980ern Firmen in ihren China-Geschäften berät.

China hat sich verändert – Deutschland muss reagieren

Mit Xi Jinping an der Spitze habe sich China verändert, warnten sowohl die Wirtschaftsanwältin Stricker-Kellerer als auch Peter R. Neumann, Professor für Sicherheitsstudien am King’s College in London. China setze immer mehr auf Autarkie, mache sich immer unabhängiger – und habe gleichzeitig seinen Einfluss auf der Welt ausgebaut. Rohstoffe, die jetzt für die weltweite Energiewende dringend benötigt werden, habe sich China schon vor Jahren unter anderem in weiten Teilen Afrikas gesichert, sagte Neumann.

Der Westen müsse nun geeint reagieren. Europa und die USA seien zusammen gerade noch groß genug, um China wirtschaftlich Paroli bieten zu können. In zehn Jahren könnte das schon anders sein, warnte Neumann.

Abhängig bei den Medikamenten

Nicht nur in der kritischen Infrastruktur wie Häfen oder dem Mobilfunknetz müsse Deutschland unabhängiger werden – auch wichtige Güter wie Medikamente sollten weltweit in mehr Ländern produziert werden.

Hubert Aiwanger von den Freien Wählern forderte in der Münchner Runde, wichtige Medikamente ganz hierzulande herzustellen. "Wir müssen diese Dinge wieder bei uns produzieren und müssen auch in Kauf nehmen, dass die etwas teurer sein dürfen." Finanziert werden könne das über Subventionen, so Aiwanger.

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